Wenn man abends vor dem Apple Store am Jungfernstieg steht, dann fällt auf, dass dieser Laden seine Nachbarn überstrahlt. Das besondere Eisen-freie Spezial-Glas macht die Schaufensterscheiben quasi unsichtbar. Der große Apfel strahlt aus sich heraus – stark und hell.
Ich glaube, dass die besten und innovativsten Tage noch vor Apple liegen. Und ich freue mich darauf, den Erfolg von Apple in einer neuen Rolle zu sehen und dazu beizutragen. [ Steve Jobs, 24. August 2011 ]
Die eigenen Apple Stores bringen Apple näher an den Kunden. Zudem eliminiert Apple Retail die autorisierten Zwischenhändler. Apple macht am Jungfernstieg Umsätze mit Produkten, die Saturn auf der Mö verkauft, und mit Macintosh Computern, die auch andere in den Stadtteilen anbieten. Doch die Produkte mit der größten Ausstellungsfläche sind iPad und iPhone. Der Apple Store Jungfernstieg ist das Portal in die Post-PC-Ära. Hier wird Apple iPhones verkaufen.
Hier wird Apple Mobilfunkanbieter. Was Google kann – selbst wenn es sich als Fake herausstellt, kann Apple auch, und das gar nicht mal aus Trotz, sondern weil es geht. Zum einen gibt es bereits Telefonie-Anbieter ohne eigenes Netz, zum anderen treibt Apple das gleiche Interesse wie bei den eigenen Verkaufsstellen: Cut out the Middleman. Verzichte auf den Zwischenhändler und Service-Provider, wenn man das Geschäft selbst, besser und direkt abwickeln kann. Es ist ja kein Geheimnis, dass Apple lieber ein iPhone ohne SIM-Steckplatz vergleichbar dem CDMA-Modell für Verizon in den USA bauen würde. Nicht zuletzt kann Apple besseren Service bieten. Mit iOS 5, iCloud und iTunes Match stehen Dienste in den Startlöchern, die auf eine Internetanbindung von iPhone und iPad angewiesen sind. Eine Internetanbindung, die nicht bei 200 Megabyte abdreht, wohlgemerkt, sondern eine, die Gigabytes an Bilder, Musik und Apps stets aktuell hält. Die Kosten dafür sollten in der großzügigen Marge des iPhone bereits enthalten sein.