EU Parlament. Sie wollten ihn grillen. Nicht so leicht davon kommen lassen wie bei der Befragung im Kongress und sie haben sich doch in ihren eigenen Eitelkeiten – ich möchte auf deutsch reden – verstrickt und Mark Zuckerberg lediglich eine weitere PR-Plattform geboten, gestern abend (22.5) in Brüssel, als der Chef von Facebook der Einladung von Antonio Tajani, dem Präsident des Europäischen Parlaments, Folge leistete und in Brüssel erschien [ europa.eu/news ].
Mark Zuckerberg entschuldigte sich erneut dafür, dass Facebook die Daten seiner Nutzer nicht geschützt hatte, als Cambridge Analytica und mehr als 200 andere Apps diese im großen Stil bei der Plattform abgezogen haben. Facebook kann (immer noch) nicht sagen, wie viele Kopien dieser (teils persönlichen) Daten im Umlauf sind. Doch dies interessiert die EU-Parlamentarier kaum. Vielmehr sind sie um ihre eigene Wiederwahl im kommenden Jahr besorgt und möchten erläutert wissen, wie Facebook in Fragen von politischer Werbung, Wahlbeeinflussung und alternativen Wahrheiten vorgehen möchte.
Zusammen müsse man gemeinsam mit der Community diskutieren, wie man gemeinsame Standards weiterentwickeln könne.
Angeblich habe auch niemand ein Interesse an Fake News – einmal abgesehen vom Urheber derselbigen.
Am morgen danach ist die Kommentarlage klar. Das EU-Parlament hat eine Chance vertan. Zuckerberg kann sich freuen. Seine Antworten bleiben unverbindlich. Das widerum kann den Gestaltungswillen der EU-Parlamentarier aber entfesseln. Nach dem Motto: Jetzt erst recht.
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24.5: Facebook beantwortet die offenen Fragen aus der Anhörung am Dienstag (22.5), schriftlich [ europarl.europa.eu/news, pdf ].
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