Die US-Justizbehörden haben Haftbefehl gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn erlassen. Das Justizministerium wirft dem früheren Topmanager Betrug vor. Er soll außerdem Teil einer Verschwörung zum Verstoß gegen US-Umweltgesetze und zur Täuschung der Behörden gewesen sein. Winterkorn habe bereits im Mai 2014 von den Manipulationen bei Abgasmessungen gewusst, sich jedoch entschieden, den Betrug fortzusetzen. Erst 16 Monate später habe VW den Betrug auf Druck der US-Behörden zugegeben. So steht es in der 40-seitigen Anklageschrift.
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In den USA ist Winterkorn wegen des vorsätzlichen Betruges angeklagt. Es liegt sogar ein Haftbefehl vor. Winterkorn sollte also künftig nicht auf die Idee kommen, in Florida Urlaub machen zu wollen.
Die Anklageerhebung in den USA folgt offenbar auf Aussagen des früheren VW-Managers Oliver Schmidt, der im vergangenen Dezember zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war.
Laut US-Anklageschrift gegen Winterkorn wurde der VW-Vorstand am 27. Juli 2015 am sogenannten „Schadenstisch“ über den Abgas-Betrug informiert. Diess hat zwar erst offiziell am 1.Oktober 2015 von BMW zu VW gewechselt, war aber bei dieser Besprechung dabei.
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Außerdem prüft Volkswagen Schadenersatzansprüche gegen Winterkorn. Sein privates Vermögen und die Betriebsrente von 3.000 Euro pro Tag könnte seinem ehemaligen Arbeitgeber zugesprochen werden. Zusätzlich zur Verhaftung in den USA oder einer Auslieferung in die USA im Falle einer Auslandsreise ist Winterkorn von Altersarmut bedroht.
Fun-Fakt: Die Umrüstung eines Euro-5-Diesel auf US-Abgastechnik kostet ebenfalls 3.000 Euro pro Fahrzeug, mindestens.