Countdown für Apple Watch. Am 10. April 2015 kommt Apple Watch in die Apple Stores und zu weiteren Vermarktungspartnern der ersten Stunde. Das Personal ist auf die Fragen der Kunden vorbereitet und das Apple-Marketing wirft die Netze aus. Neue Videos erläutern Funktion. Medienpartner wie wired.com dürfen ihre Geschichten erzählen.
David Pierce erzählt bei Wired die geheime Geschichte der Apple Watch als iPhone-Killer. Wieder einmal ist es geheim, so geheim wie das geheime Fitness-Studio. Aber der Wired-Artikel ist ein tolles Lesestück über Alan Dye, den Chef der Apple Human Interface Group, und Kevin Lynch, der von Adobe abgeworben wurde, ohne zu wissen, was er bei Apple tun soll – inhaltlich.
Along the way, the Apple team landed upon the Watch’s raison d’être. It came down to this: Your phone is ruining your life. Like the rest of us, Ive, Lynch, Dye, and everyone at Apple are subject to the tyranny of the buzz—the constant checking, the long list of nagging notifications.
[ wired.com ]
Die Apple-Uhr soll ihrem Träger helfen, das iPhone nicht mehr so oft zur Hand zu nehmen. Kurzum: Apple Watch löst das Problem, das man ohne iPhone nicht hätte.
Die Apple-Mitarbeiter gehen davon aus, dass unser aller Leben beprägt ist von Sushi zum Lunch, Meetings und wichtigen E-Mails vom Chef. Ich halte das für überzogen. Natürlich gibt es die Angst nichts zu verpassen in den Zeitstrahlen von Twitter, Facebook und Google-News beziehungsweise bei Instagram oder im Gruppen-Chat bei Whatsapp sozial abgehängt zu werden, wenn man länger kein Lebenszeichen sendete. Aber normale Menschen müssen nicht per Push mit der Nase auf E-Mails gestoßen werden. E-Mail ist – trotz unmittelbarer Zustellung – hervorragend zur Entschleunigung geeignet.
Notification Center ist ein Interface aus der Hölle. Stumpfe Listen mit unübersichtlichen Parametern wollen überblickt und bearbeitet werden. Bei Apple Watch (links) macht Apple die gleichen Fehler. Wenn sich dann noch Apps von Anderen um die wenigen verbleibenden Aufmerksamkeits-Slots drängen, dann wird es doppelt komisch. Werden Push-Mitteilungen künftig sowohl das iPhone in der Hosentasche als auch die Armbanduhr in alarmierende Schwingungen versetzen? Jedes Whatsapp-Emoji-Gestammel, jede soziale Erregungswelle bei Facebook und Twitter als Stromschlag am Handgelenk? Wie gut, dass die Uhr den Herzschlag beobachtet. Auch gut, sich für den drohenden Herz-Kasper ein Notfall-Profil bei Apple Health für den iPhone-Sperrbildschirm anzulegen.
Weitere wichtige Watch-Infos:
Apple Care für Apple Watch Edition für 999 US-Dollar, 79 US-Dollar für die Edel-Stahl-Uhr und 59 US-Dollar für das Sport-Modell, schreibt 9to5mac.com. Dort spekuliert man bereits über die Materialien und Formen der nächsten Watch-Generationen wie Titan, Liquid Metal und – nach iPhone-5c-Vorbild – Poly-Carbonat. Zudem könnte es reine Sammler-Editionen geben.
Wer sich Nummer 1 in die Sammler-Vitrine legen möchte, macht sich für den 10. April einen Knoten in iCal. Vorbestellungen zur ersten Apple Watch werden am 10. April 2015 ab 9.01 Uhr möglich, so der aktualisierte Apple Online Store. Das ist Mitternacht in Kalifornien (12.01 AM PT). Dann wird man sehen, wie Apple das erste neue Produkt nach Steve Jobs auf den Markt bringt.