Uber über Uber. In den USA steht Uber in der öffentlichen Kritik. Was ist passiert? Bei einer Veranstaltung in New York prahlt Uber-SVP Emil Michael mit Plänen, sich gegen Kritiker zu wehren. Mit sogenanntem opposition research – so buzzfeed.com – lasse man Gegner auf Angriffspunkte durchleuchten. Irgendetwas Negatives werde sich schon finden: Kredithistorie, Befragung der Ex-Partner, Hinweise auf psychische Probleme, Alkohol, Drogen, das ganze Programm.
Viele Journalisten fühlen sich angegriffen und berichten über die Schmierenkampagnen. Woraufhin sich Uber-CEO Travis Kalanick über Twitter für das Verhalten von Emil Michael entschuldigt, ihn aber – laut mashable.com – nicht feuert.
Schadenbegrenzung geht anders. Das lockt sogar Apple-PR-Mitarbeiterin Natalie Kerris aus der Deckung. Und die ist sonst eher bedacht, in der Bilanzpressekonferenz ihrem Chef Tim Cook über den Mund zu fahren, wenn der sich zu verplappern droht:
How not to manage a PR crisis. Uber CEO apologizes for top exec's revenge plan, doesn't fire him mashable.com/2014/11/18/uber-ceo-apologizes-emil-michael
— Natalie Kerris (@nataliekerris) November 18, 2014
Doch es wird noch besser: Bei buzzfeed.com finden sie heraus, dass Uber ein Tool aus der Entwicklungsphase namens God View nutzt. Damit kann man sich in der Technik jede Fahrt anzeigen lassen, die von dem Dienst abgewickelt wird. Uber vermittelt Fahrten.
Jetzt wird es sogar der US-Politik zu bunt. Senator Al Franken schrieb dem Uber-CEO Travis Kalanick einen Brief, in dem er seine Besorgnis über die Aktionen des Unternehmens ausdrückt, kann bei thenextweb.com nachgelesen werden.
Und das alles nur, weil ein Buzzfeed-Redakteur bei dem Treffen in New York zugegen war, der nicht davon wusste, dass Äußerungen an dem Abend den Kreis nicht verlassen sollten. Buzzfeed ist ein Dienst, bei dem es ansonsten von reddit.com kopierte Katzen-Gifs zu sehen gibt.
Was sagt das über Uber? Der Führungsebene bei Uber sind die 1,5 Milliarden US-Dollar an Venture-Kapital offenbar zu Kopf gestiegen. Sie wähnen sich unbesiegbar. Dabei ist es eine kleine Geste, die Uber wieder zurückholt. Man macht es wie US-Bloggerin Sarah Lacy. Sie steht auf der Liste der Uber-Kritiker. Sie hat die App gelöscht.
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