#twittwoch im Netz. Twitter findet ein mögliches Geschäftsmodell, während Fake-News-Fighter sich in neue Straftatbestände verirren. Doch zuerst zu Twitter, denn die wollen (endlich) mal Geld verdienen.
buzzfeed.com: Twitter bestätigt ein Bezahlmodell für die App Tweetdeck. Als sogenannter Pro-User soll man erweiterte Statistiken und Formulierungshilfen erhalten.
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[ Twitter ]
Ich denke, Twitter versteht sich selbst nicht. Bezahlen sollen Pro-User, die ohnehin Reichweite auf Twitter haben und über Follow-Empfehlungen durch Twitter selbst unterstützt werden. Aus Nutzer-Sicht sollte Twitter eher die Suchfunktion verbessern, Spam und Werbung aus den Timelines halten sowie zahlende Nutzer als echte Menschen kennzeichnen, damit man sie von den Social-Bots unterscheiden kann. Den echten Power-Usern muss Twitter ferner Zugriffe auf APIs und Apps freigeben. Dafür würde ich gerne zahlen. Ein bisschen. 50 Cent pro Monat.
Deutlich teurer werden Fake News. Millionen werden aufgerufen im Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Netzwerkdurchsetzungsgesetz, so ein schönes Wort für das Internet in seiner vom Recht durchdrungenen Form. Denn: Das Netz darf kein rechtsfreier Raum bleiben. Im Kampf gegen Fake-News und Hate-Speech dreht das deutsche Justizministerium weiter und legt einen neuen Entwurf vor, der im Vergleich mit dem vorherigen Entwurf einige bedenkliche Umformulierungen enthält:
Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz soll sich nicht mehr nur gegen Hate Speech und Fake News richten, sondern auch gegen pornografische Inhalte und viele andere Straftatbestände. Zusätzlich enthält der neue Entwurf jetzt einen zivilrechtlichen Auskunftsanspruch ohne Richtervorbehalt, der das Ende der Anonymität im Netz einläuten könnte.
[ netzpolitik.org ]
Mit schwammigen Formulierungen wird jedoch kein Gesetz zur Rechtssicherheit beitragen, sondern eher einer Abmahnmafia neue Geschäftsbereiche erschließen. Aber das dann mit deutscher Gründlichkeit. Dabei werden Facebook und Twitter den Kampf gegen Hate Speech und Fake News nie gewinnen können, denn es ist ein Kampf gegen die eigenen Nutzer.
Und sonst so im Netz?
theverge.com: Diese 265 Mitglieder des US-Kongresses stimmten für das neue Gesetz, mit dem Daten über die Web-Nutzung der Kunden in Profilen von Providern verkauft werden können. Oder wie die Befürworter des Datenhandels sich ausdrücken: Die Position der ISPs gegenüber Amazon, Facebook und Google soll gestärkt werden.
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