Hightech und Blech

TV5 im Cyberprogramm

NOTW: Tee – Wee – Zänk. Am vergangenen Mittwoch (8.4) blieben die Bildschirme schwarz beim französischen Sender TV5. Bei der Anstalt handelt es sich um einen gemeinschaftlich finanzierten Sender öffentlich-rechtlicher Anstalten. Beteiligt sind Sender aus Frankreich, Belgien und Kanada aber auch der Schweiz und Arte Frankreich.

Betriebsfremden Personen soll es gelungen sein, sowohl Webseite von TV5 Monde sowie deren Facebook-Profil und Twitter-Auftritt als auch die Kontrolle über elf Fernsehkanäle zu übernehmen.

Stupeur à TV5 Monde. La chaîne publique francophone internationale a été victime, mercredi 8 avril dans la soirée, d’une importante attaque informatique menée par des militants islamistes se revendiquant de l’organisation Etat islamique (EI). Son directeur général, Yves Bigot, l’a confirmé peu après minuit.
[ francetvinfo.fr .. ]

Der ISIS-Cyberangriff auf den französischen Fernsehsender TV5 hat wieder gezeigt, wie weit der Dschihad 2.0 der Terrormiliz schon ist, schreibt BiLD und meint es ernst.

Wer kritische Infrastruktur betreibt, benötigt als IT-Verantwortlicher ein Sicherheitskonzept, das komplexe Angriffsszenarien erkennen kann. Das geht natürlich schief, wenn die Kennwörter öffentlich an der Pinwand hängen, wie arstechnica.com zeigen kann.

Wenige Tage nach dem Hackerangriff auf den französischen Fernsehsender TV5Monde ist die belgische Zeitung „Le Soir“ Opfer eines Cyberangriffs geworden. [ tagesschau.de ]

Medial wird das Internet zum gefährlichen Cyber-Raum: Lufthansa-Kunden wurden Opfer einer Cyber-Attacke. Dabei war das nur ein Bruteforce-Angriff auf zu einfache Nuzterkennworte. Systeme mit Zwei-Wege-Autorisierung könnten Nutzerkonten bei Lufthansa, Twitter und Facebook einen besseren Schutz bieten als Kennwörter wie „lemotdepassedeyoutube“ auf einem Aushang.

In Deutschland beurteilt das na­tio­na­le Cy­ber-Ab­wehr­zen­trum die aktuelle Bedrohungslage. Ein schneller Informationsaustausch wird etabliert, schnelle Bewertungen und daraus folgende Handlungsempfehlungen sind das Ziel. Die beteiligten Behörden sollen in ihrem Zuständigkeitsbereich von dem gemeinsamen Wissen profitieren – aber bitte nicht unbedingt am Wochenende – beim Bundesministerium des Innern.