Twittwoch im Netz. Elon Musk und Donald Trump haben einige Gemeinsamkeiten. Sie halten sich für geniale Geschäftsleute und beide verfügen über Anhänger, die ihnen das abnehmen. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.
AP News: Keine Woche nach dem bemerkenswerten Börsengang muss Trump Media & Technology Group einen Verlust von 58,2 Millionen US-Dollar ausweisen für das Geschäftsjahr 2023 beim Twitter-Clon Truth Social von Donald Trump. Er gründete sein Netzwerk nach der 2020 verlorenen Wahl und spricht dort sieben Millionen von insgesamt neun Millionen Nutzern und Nutzerinnen direkt an.
Trump kokettiert mit seinem sogenannten Reichtum. Er könnte eigenes Geld für seinen neuerlichen Wahlkampf in der US-Präsidenten-Wahl 2024 verwenden. Das macht er aber nicht. Im Gegenteil rechnet ihm die New York Times vor, wie er Gelder verschiebt und umbucht und diese überwiegend aus Spenden stammenden Mittel nutzt, um seine eigenen Anwälte zu bezahlen: How Trump moved Money to pay $100 Million in Legal Bills.
Um Twitter kaufen zu können, belieh Elon Musk auch seine Tesla-Aktien. Ein nur auf den ersten Blick genialer Schritt, der nun auch Tesla unter Erfolgsdruck setzt: Value of X has fallen 71% since purchase by Musk and name change from Twitter. Nun ist der Zauber auch bei Tesla vorbei.
Reuters: Zum ersten Mal sinken die Verkaufszahlen bei Tesla – außerhalb von Effekten durch die Corona-Pandemie vor vier Jahren. 386.810 Fahrzeuge mit dem stilisiertem T-Emblem wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 ausgeliefert. Produziert wurden 433.371 und das sind rund 45.000 Fahrzeuge mehr als verkauft wurden. Erwartet wurden mindestens 450.000 Auslieferungen.
Angesichts der Konkurrenz in China und dem Wandel bei europäischen und deutschen Herstellern ist Tesla nur noch ein Autobauer unter vielen. Maßnahmen aus dem Manager-Handbuch für strauchelnde Konzerne helfen nicht mehr. Musk wollte die Verkäufe ankurbeln mit Preissteigerungen ab April. Dazu kommt die Konzentration auf die Erfolgsmodelle Tesla 3 und Model Y. Eine preisgünstige Alternative um 25.000 Euro/$$ ist von Tesla frühestens in zwei Jahren reif für den Markt, sofern die Mobilitätswende bis dahin den E-Pionier nicht komplett überrollt hat.
Ein Problem für Tesla sind auch die politischen Ambitionen von Elon Musk bei Twitter. Dort unterstützt der Milliardär rechte Spinner wie Martin Sellner, dem früheren Kopf der „Identitären Bewegung“ in Österreich. Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner darf nicht mehr nach Deutschland einreisen.
In anderen Nachrichten reduziert Volkswagen Elektroauto-Rabatte auf 3.570 Euro. Die niedrigere Umweltprämie wird bis Ende Juni gewährt.
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