Liberation Day. Zölle, reziproke Zölle, Strafzölle verteuern Produkte für alle. Erste amerikanische Medien nennen die Handelspolitik von Donald Trump die höchsten Steuererhöhungen seit dem Krieg. Die Börsen geben so stark nach wie seit dem ersten Corona-Lockdown nicht mehr. Der SAP-500-Index fällt von 6.100 im Januar und Februar auf 5.100 Punkte – ein Zerfall von 16 Prozent.
Die Tech-Werte kommen noch etwas glimpflicher davon. Facebook (Meta) minus 8 Prozent, Amazon und Apple minus 7 Prozent, Nvidia minus 5 Prozent, Google (Alphabet) minus 4 Prozent, Microsoft minus 3 Prozent. Neue Zölle betreffen den Handel mit Vietnam (46 Prozent) und Indien (26 Prozent), wohin Apple jüngst die Produktion aus China verlagerte.
Die Tagesschau verweist auf das US-Handelsministerium, auf dessen Homepage die Trump’sche Zollformel erläutert ist. Demnach wird das Handelsdefizit der USA mit einem bestimmten Land durch die Gesamtexporte dieses Landes in die USA geteilt und dann halbiert. Und so kommt Trump denn auch auf die 39 respektive 20 Prozent im Falle der EU: Der Handelsüberschuss von 235,6 Milliarden Dollar wird geteilt durch 605,8 Milliarden Dollar Exporte. Das ergibt 0,39 – also in der Trump’schen Logik einen Zollsatz der EU auf US-Waren von 39 Prozent. Dieser vermeintliche Zollsatz von 39 Prozent, geteilt durch 2, ergibt wiederum aufgerundet den neuen US-Zollsatz auf EU-Importe von 20 Prozent.
Zölle, die es nicht gibt, in einer Logik, die selbst keine hat noch jemals sein kann. So endet der freie Welthandel, der immer über allen anderen Rechten der Menschen stand. Und das ist vielleicht eine Chance, die größer ist als alles andere.
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