Gleich ist es so weit. Apple wird uns alle wieder überraschen. Und damit diese Überraschung gelingt, wird alles vorher extrem geheim gehalten. Leute bangen um ihre Jobs, weil sie was verraten haben könnten, ein Einbruch nach Fort Knox scheint einfacher zu sein als in das geheime Entwicklungslabor von Apple zu gelangen. Trotzdem oder gerade deswegen gibt es Webseiten, die sich um nichts anderes kümmern, als diese Newsbarrieren zu umgehen.
Andere Hersteller gehen da ganz anders vor. Um die Vorfreude auf ein Produkt zu steigern, geben Sie gezielt Informationshäppchen raus. Sei es in der Automobilindustrie der Erlkönig, der auf öffentlichen Strassen rumfährt, sei es ein neues Gadget von Apples Lieferanten und Rivalen Samsung, sei es die öffentliche Beta von Windows 8 zum Download, frühe Informationen in kleinen Dosen erhöhen die Aufmerksamkeit.
Was ist der Unterschied zwischen Apple und all den anderen? Es ist ein Monopol. Apple ist der einzige Hersteller, der Apple-Produkte verkauft. Klingt erst mal blöd, aber es stimmt: Wenn Apple ein Produkt vorher zeigt, dann sorgt es dafür, dass bereits am Markt befindliche Apple-Produkte schlechter verkauft werden. Der Osborne-Effekt, der den gleichnamigen Computer-Hersteller in die Insolvenz stürzte, tritt ein. Bei allen anderen Herstellern zieht das frühzeitig geweckte Interesse an neuen Produkten Käufer bestenfalls von den Produkten der Konkurrenz ab oder zumindest gleichermassen von der Konkurrenz und den eigenen Angeboten. Aber Apple ist ein Universum für sich. Wir sind also gespannt, was der neue „Master of the Apple-Universe“ Tim Cook uns heute für einen neuen Stern am Apple-Himmel präsentiert.
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