StreamOn für gegen Netzneutralität. Am Tag, an dem die USA die politische Kontrolle über das Internet abgeben und Regelungen zur Netzneutralität ausgesetzt wissen möchten, ordnet die Bundesnetzagentur an, das Telekom-Angebot StreamOn habe auch im EU-Ausland als digitalen Binnenmarkt zu gelten.
Die Bundesnetzagentur hat nämlich Teilaspekte der Zubuchoption „StreamOn“ der Mobilfunktarife „MagentaMobil“ der Telekom untersagt. Mit der Entscheidung wird sichergestellt, dass die europäischen Vorschriften über das Roaming und die Netzneutralität eingehalten werden.
Alle MagentaMobil-Tarife mit der Zubuchoption „StreamOn“ müssen so umgestaltet werden, dass Verbraucherinnen und Verbraucher innerhalb der Europäischen Union vom Roam-Like-At-Home-Prinzip profitieren können. Das durch „StreamOn“ genutzte Datenvolumen darf im EU-Ausland nicht länger vom Inklusivvolumen des MagentaMobil-Tarifs abgezogen werden. Grundsätzlich muss das Roam-Like-At-Home-Prinzip für alle Tarife gelten, die Roaming im EU-Ausland ermöglichen.
[ bundesnetzagentur.de ]
Zusätzlich muss die Telekom eine diskriminierungsfreie Teilnahme an StreamOn für sogenannte Partner erfüllen: Hiernach können nun auch Privatpersonen und Streaming-Anbieter, die gleichzeitig eine Downloadfunktion anbieten, als Partner an StreamOn teilnehmen.
Die Telekom versteht das mit der Netzneutralität anders und will jetzt „für die Kunden kämpfen“, weil in letzter Konsequenz das Angebot nicht mehr kostenlos angeboten werden könne.
Die Bonner Regulierer verlangen, dass StreamOn auch im EU-Ausland angeboten werden muss. Sie begründen dies mit der Roaming-Verordnung. Das wäre das Ende des kostenlosen Angebots, weil es für uns nicht wirtschaftlich machbar ist. Wir müssen noch final bewerten, wie wir mit dieser Anordnung umgehen. Unser oberstes Ziel bleibt, StreamOn weiter anbieten zu können und damit Schaden von unseren Kunden abzuwenden.
[ telekom.com ]
Unterschiedliche Auffassungen von Schaden, Kunden und kostenlos treffen aufeinander.
Dabei untergräbt die Telekom mit Stream On die Netzneutralität durch positive Diskriminierung. Für die Diskriminierung von Streaming zu kämpfen beendet letztlich die Netzneutralität – unabhängig davon, ob Kunden je nach Tarif dafür bezahlen oder nicht. Und wer sagt denn, dass StreamOn auf Ewig kostenlos bleibt? Und wieso mischt sich ein Carrier in den Content ein?
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