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Technologieflaute kostet immer mehr Jobs

Harte Zeiten Die weltweite Technologieflaute trifft die Beschäftigten der Branchenriesen immer härter. Die täglichen Ankündigungen von Massenentlassungen setzen sich fort. Beispiellos dürfte JDS Uniphase sein. Der weltgrößte Anbieter optischer Fasern für die Telekommunikation kündigte in der Nacht zum Freitag an, die Belegschaft mehr als zu halbieren.
Andere Unternehmen, wie der Softwareriese Microsoft, drosseln ihre Neueinstellungen. Auch über Japan rollen nun die Schockwellen: Vorzeigekonzerne wie Sony, NEC oder Fujitsu mussten heftige Ertragseinbrüche bekannt geben.
Die JDS Uniphase Corp. (Ottawa/San Jose) entlässt angesichts der desolaten Geschäftslage insgesamt 16 000 Beschäftigte, von denen 9000 schon nach Hause geschickt wurden. Dies berichtete das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss. JDS Uniphase hat auf Grund von gewaltigen Sonderabschreibungen im Geschäftsjahr 2000/2001 einen beispiellosen Verlust von 50,6 Milliarden Dollar (112,8 Mrd DM/57,6 Mrd Euro) eingefahren nach minus 904,7 Millionen Dollar im Vorjahr. Das Ergebnis gilt der Finanzagentur
Bloomberg
zufolge als größtes Defizit eines Unternehmens in der US-Geschichte. Der Jahresumsatz erreichte 3,2 Milliarden Dollar, plus 83 Prozent.
JDS Uniphase hatte auf dem Höhepunkt der Internet- und Telekomhausse zahlreiche Firmen teuer übernommen. Der Wert dieser Investments ist inzwischen dramatisch gefallen und machte Sonderabschreibungen von insgesamt 44,8 Milliarden Dollar notwendig.
Die Gesellschaft steht allerdings nicht allein. Auch die Telekomausrüster Nortel und Lucent sowie der Faseroptik-Riese Corning haben angesichts der Misere in der Telekombranche Milliardenverluste verbucht und Massenentlassungen vorgenommen.
Unterdessen stimmen nun auch japanische Technologiekonzerne in das Konzert der Hiobsbotschaften ein. Ob Computer, Halbleiter oder Mobiltelefone – die weltweit gesunkene Nachfrage nach Produkten der einst gefeierten Informationstechnologie setzt auch dem Hightechland Japan schwer zu.
Tokios Börsianer standen am Freitag vor allem unter dem
Sony- Schock
: Der Konzern hatte am Vortag einen Einbruch des operativen Gewinns im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2001/2002 (31. März) um 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf drei Milliarden Yen (53 Mio Mark/27 Mio Euro) bekannt gegeben und nahm die Gewinnerwartung fürs Gesamtjahr um 40 Prozent zurück.
Auch Fujitsu belastete den Markt schwer: Bei dem Computer- und Chiphersteller hatte sich der Verlust im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 55,4 Milliarden Yen mehr als vervierfacht. Für das Gesamtjahr rechnet Fujitsu jetzt statt wie bisher mit einem Gewinn von 50 Milliarden Yen mit einem Nettoverlust von 220 Milliarden Yen. Fujitsu will in einem Monat einen Umstrukturierungsplan vorlegen.
Der Konkurrent NEC musste bekannt geben, dass der Gruppengewinn im 1. Quartal wegen des schwachen Marktes für Speicherchips um 72 Prozent auf 800 Millionen Yen eingebrochen war. Der operative Gewinn sank um 70 Prozent auf 3,7 Milliarden Yen. Für das erste Geschäftshalbjahr rechnet NEC nur noch mit einem Nettogewinn von drei Milliarden Yen, nachdem zuvor noch 15 Milliarden Yen angepeilt worden waren. Damit würde der Ertrag um 85 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegen.

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