Aller Anfang ist schwer Der Branchenprimus T-Mobile will in Deutschland ein Dreivierteljahr später als der Hauptkonkurrent Vodafone D2 mit UMTS-Diensten auf den Markt kommen. René Obermann, Europachef der T-Mobile International AG, nannte in Bonn das dritte Quartal 2003 als den Starttermin für die Markteinführung.
Vodafone D2 kündigte vor wenigen Tagen an, bereits im Herbst dieses Jahres mit UMTS-Diensten anzutreten. Vollmundige Ankündigungen schaden, wenn sie sich nicht halten lassen, sagte Obermann weiter. Bislang hatte die Telekom lediglich das Jahr 2003 als kommerziellen Starttermin für UMTS genannt. T- Mobile werde an den Markt gehen, wenn die Technik, die Endgeräte und die Dienste den hohen Ansprüchen des Unternehmens genügten.
Der Mobilfunk-Manager betonte, dass das Unternehmen auch flexibel sei für einen früheren Netzstart. Wir werden den Wettbewerbern keinen Vorsprung lassen. Nennenswerte Erlöse mit UMTS-Diensten (10 Prozent des Mobilfunkumsatzes) erwartet die Telekom-Tochter erst im Jahr 2004.
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Marktbereinigung in der Branche, forderte der Mobilfunk-Chef der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, eine Änderung der UMTS-Lizenzbedingungen. Diese erschwerten derzeit die Konsolidierung in der Telekommunikation. Einige Unternehmen würden gezwungen sein, die Lizenzen abzuschreiben. Das führe zu Wettbewerbsverzerrungen. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit eine Konsolidierung stattfinden kann, betonte Ricke.
Auf dem deutschen Markt können nach seiner Einschätzung lediglich drei vollwertige Netzinfrastrukturen profitabel miteinander konkurrieren. Insgesamt hatten sechs Anbieter im August 2000 für insgesamt 51 Milliarden Euro (99 Mrd DM) eine Lizenz ersteigert. Diese Konzessionen dürfen laut Ausschreibungsbedingungen nicht gehandelt werden. Schließen sich zwei Anbieter zusammen, muss eine Lizenz zurückgegeben werden.