Das Jahr des iPod In seiner Eröffnungsansprache zur Macworld 2004 und dem Jahresauftakt versprach Steve Jobs, Apple CEO, ein großartiges Jahr für den Macintosh. Es werde viele neue Produkte geben – im Laufe des Jahres. Im Verlauf des heutigen Abends blieb es bei der Ankündigung eines verbesserten Xserve mit PowerPC G5 Prozessor, einem für andere Server-Systeme als Mac OS X zertifiziertem Massenspeicher Xserve RAID und einem kleinen "iPod Mini" im mehreren farbigen Geschmacksrichtungen – alles weitere waren Software und Features; Synonyme für Musik.
One Decade ahead
Ein Jahrzehnt voraus war der Macintosh im Jahre 1984 bei seiner Vorstellung. Man musste den Leuten beibringen, was eine Maus ist, erläutert Steve Jobs, dessen als Apple gegründete Firma in den frühen 80ern den Computer neu erfand – mit dem Macintosh. Mit einer Schnittstelle zum Anwender. Die Kommandozeile durfte der Vergangenheit angehören.
Für die anwesenden (und damals noch nicht geborenen) lies Steve den legendären Werbespot zur Einführung des Macintosh wiederholen: "1984".
Umstellung abgeschlossen
In den zwei zurückliegenden Jahrzehnten gab es bei Apple lediglich drei Zäsuren im Betriebssystem. Die jüngste wird als Mac OS X v.10.3 Panther verkauft. Apple führte Mac OS X im Jahre 2000 als öffentliche Beta-Version ein. Mittlerweile haben 40 Prozent aller bestehenden Mac-Anwender umgestellt auf Mac OS X. Laut Steve Jobs sei damit die Umstellung abgeschlossen. Alles weitere ist Software, die mit über 10.000 nativen Macintosh-Anwendungen vorliegt.
Final Cut Express 2.0
Apple aktualisiert seine Software für Videoschnitt für ambitionierte Anwender. Als Apple Final Cut Express 2.0 stehen dem Anwender neue auf Quartz Extreme basierte Echtzeitfilter zu Diensten. Das Programm wird als Update zum Preis von US $ 99 verkauft und kostet neu US $ 299.
Office Intermezzo
Zum Zwischenspiel in der Eröffnungspräsentation übergibt Steve das Wort und das Micro an Microsoft. Mit Microsoft Office 2004 kommt auf den Mac-Anwender im Frühjahr 2004 eine neue Version der Office-Suite zu. Wer es jetzt kauft, erhält es kostenlos. Die Textverarbeitung Word wird nochmals verbessert und wartet mit Funktionen zum Text- und Dokument-Austausch auf. In Excel widerfahren vorrangig der Druckansicht weitere Verbesserungen. Und nicht zuletzt wird Entourage, der Mail-Client mit Organizer-Funktionen, aufgewertet.
IBM G5
In nur drei Wochen erstellten Wissenschaftler an der Virginia High Tech Universität mit 1.100 PowerMac G5 Dual 2 Gigahertz den drittschnellsten Super-Computer der Welt und zugleich den ersten rein akademischen Computer mit einer Rechenleistung von über 10 Terraflops. Für diesen Erfolg düpierte Apple mit Billigung von Steve Jobs die ersten Kunden-Orders für den PowerMac G5 und lieferte die erste Charge nach Virginia. Dort wurden die PowerMac-Computer mit einer besonderen Netzwerkkarte ausgestattet in ihre Racks montiert. Unter Mac OS X entstand so ein preiswertes Cluster-System für komplexe Rechenaufgaben.
Xserve G5
Heute wertet Apple sein Server-System Xserve auf mit dem Prozessor G5 von IBM. Ab Februar sind die neuen Server mit wahlweise einem oder zwei zwei Gigahertz Prozessoren zu Preisen ab US $ 2.999 lieferbar. Das Dual-System ist ab US $ 3.999 erhältlich. Sie verfügen über zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse und werden mit Mac OS X v.10.3 Panther Server geliefert. Die Festplatten und der Arbeitsspeicher sind ebenfalls verbessert. Insgesamt sollen die neuen Server eine 60 Prozent bessere Performance ausliefern.
Passend zum Xserve bietet Apple das Massenspeicher-System Xserve RAID. Es ist neben Mac OS X auch für Windows Server-Systemen auch für zwei Unix-Varianten darunter RedHat Professional zertifiziert.
Apple iTunes Music Store
Laut Steve Jobs verkaufte Apple in seinem Apple iTunes Music Store aktuell mehr als 30 Millionen Musikstücke und befinde sich damit im Plan. Hochgerechnet auf ein Jahr könnte Apple die gewünschten 100 Millionen Songs verkaufen, wenn weiterhin pro Woche gleichviel Musik von Apples Server geladen werde.
Der beste Kunde – wahrscheinlich der Besitzer einer Szene-Kneipe – kaufte für US $ 29.500 ein beim legalen Apple-Download. Zudem konnte Apple seit Oktober 2003 über 100.000 Einkaufsgutscheine unter das Volk bringen. Doch erst am 1. Februar 2004 beginnt die Offensive mit Pepsi: In der Schraubkappe jeder dritten Flaschen befindet sich der Gutschein-Code für einen kostenlosen Download.
Ein weitere Verkaufsmotor stellen die Billboard Charts dar. Die Top 100 bis ins Jahr 1956 zurück sind im Interface des Apple iTunes Music Store aufbereitet und zugänglich. 1984, das Jahr, in dem sich der Song "When Doves cry" von Prince am meisten verkaufte.
Zusätzliche Charts werden sortiert nach Genres geschaffen. Zu den bereits vorhandenen 500.000 Musikstücken kommen klassische Inhalte von der Deutschen Grammophon und anderen Inhabern hinzu.
‚oh four
iLife ’04 sind fünf Programme von Apple für das digitale Lebensgefühl nach dem Office. Neben dem bekannten Apple iTunes 4 mit Zugang zum Apple iTunes Music Store (in den USA) legt Apple neue Versionen von iPhoto, iMovie und iDVD bei. Hinzu kommt das komplett neue Programm GarageBand, einer Software zum Aufnehmen und Abmischen von Musik. Als Zielgruppe definiert Apple jeden zweiten amerikanischen Haushalt, in dem mindestens eine Person aktive ein Musikinstrument spielt.
iPhoto
Die neuen Funktionen und Features betreffen den Umgang des Programmes mit großen Datenmengen. Über 25.000 digitale Aufnahmen lassen sich bequem und schnell im Zugriff halten. Wie von iTunes her gewohnt strukturieren Berwertungen (maximal fünf Sterne) und intelligente Listen (alle Bilder eines definierbaren Zeitraumes) die digitale Flut. Dabei kann der Datenbestand dank der Apple Netzwerktechnik Rendezvouz anderen Nutzern eines Macintosh-Haushaltes zur Verfügung gestellt werden.
iMovie
Die Video-Schnittlösung für den Endanwender erhält durch die Möglichkeit des direkten Importes von Sequenzen aus der Apple iSight-Kamera eine neue Funktion.
iDVD
Ebenso wird das Apple Autorensystem für DVDs aufgewertet. Bis zu zwei Stunden Video-Material kann in Apple iDVD mit einer interaktiven Oberfläche versehen werden. Dazu gibt es neue Themen und neue Effekte und die Funktionen der Codierung aus dem Profi-Paktet Apple Final Cut Pro. Gleichzeitig fällt die Barriere eines vorhandenen Apple SuperDrive (DVD-Brenner), da sich auf Wunsch der Apple-Clientel aus dem Bildungsbereich Projekte auch ohne anlegen lassen.
GarageBand
Das fünfte Programm im Bunde der iLife Applikationen ist die neue Software Apple GarageBand, ein komplettes Aufnahmestudio, das es sowohl Einsteigern wie erfahrenen Musikern ermöglicht, über eine bemerkenswert einfach gehaltene Benutzeroberfläche Musik einzuspielen, aufzunehmen und zu produzieren. Präsentiert von John Mayer, einem Autodidaktem an der elektrischen Gitarre, der sich im Alter von 14 am liebsten für den Rest seines Lebens mit dieser Software in sein Zimmer eingeschlossen hätte.
GarageBand bietet vorbereitete Loops aus der Software Apple SoundTrack.
Apple iLife ’04 wird als Mitte Januar zum Preis von US $ 49 lieferbar. Für US $ 99 bietet Apple besondere Bundels bestehend auf einem USB-Keyboard zur Eingabe von Musik.
Musik ist der Schlüssel
Allein im vergangenen Dezember 2003 will Apple rund zwei Millionen iPod verkauft haben. Heute stellt Apple neue Kopfhörer vor, die zum Preis von US $ 39 erworben werden können. Gleichzeitig wird der Einstiegs-iPod aufgewertet. Zum gleichen Preis erhält er eine Festplatte, die nunmehr 15 Gigabyte aufnimmt.
iPod Mini
Das beste spart sich Apples Chef in einen Präsentationen für den Schluß auf: ein neuer iPod. iPod Mini bietet vier Gigabyte Speicherplatz auf Flash-Speicher, ist lediglich einen halben Inch dick (1,2 Zentimeter) und nicht größer als eine Visitenkarte. Ein Gürtelclip und ein Armgurt (ideal für Jogger und begeisterte Fahrer von Roller-Blades) gehören zum Lieferumfang. Sein Akku kann über FireWire oder USB 2.0 (Kabel enthalten) geladen werden. Der neue iPod soll US $ 249 oder voraussichtlich € 299 kosten. iPod Mini wird jedoch erst im April verfügbar. Dann aber in den fünf Farben Silber, Gold, Pink, Blau und Grün.
Weiterführende Informationen
www.apple.com/ipodmini
www.apple.com/de/xserve
www.apple.com/de/ilife
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