Am 21. Februar hat mit Stuttgart erstmals eine Stadt in Deutschland eine Fahrverbotszone für Dieselfahrzeuge beschlossen, die nicht der EURO 6 Norm entsprechen. Stuttgart gilt als eine der schmutzigsten Städte Deutschlands, was Luftqualität bei Feinstaub und NOx angeht. Die geografische Lage der Stadt, die in einem Talkessel liegt, und ihre Verkehrsinfrastrukturen führen dazu, dass die Schadstoffe lange in und über der Stadt bleiben. Stuttgart hatte lange für die Einführung der Blauen Plakette (NOx-Plakette) gekämpft, wird bisher aber – wie auch andere deutsche Städte – vom Bundesverkehrsminister Dobrindt gebremst [ blaue-plakette.de ].
Ein klares Urteil aus Bayern könnte Stuttgart helfen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) würde vielleicht doch noch die Blaue Plakette als Identifizierungsmerkmal sauberer Autos durchwinken. Mit ihr wären Verbote leichter handhabbar. Ansonsten greift der Notfallplan von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) [ stuttgarter-nachrichten.de ].
Durch die Diskussion um Fahrverbote sinkt offenbar das Interesse an Dieselautos – und damit fallen die Preise. Der Bundesverband freier Kfz-Händler beobachtet Rückgänge um bis zu 20 Prozent [ spiegel.de ].
In der VW-Abgasaffäre durfte Porsche einen Untersuchungsbericht verbessern. Porsche durfte im Untersuchungsbericht zur Dieselaffäre ganze Passagen ändern. So groß ist der Einfluss der Autolobby auf das Verkehrsministerium. Das zeigen interne Unterlagen aus der Behörde [ spiegel.de ].
Dabei blickt der Dieselmotor auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Der Motor ist effizient, aber schadstoffreich. Vor 125 Jahren reichte Rudolf Diesel am 28. Februar 1892 seine Pläne als Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungskraftmaschinen beim Kaiserlichen Patentamt ein. Im August 1893 lief sein erster Prototyp. [ deutschlandradiokultur.de ].