Hightech und Blech

SnapperHead 4.5

Jeder, der sich etwas besser mit seinem Computer auskennt, hat wahrscheinlich das gleiche Schicksal: Regelmäßig rufen Freunde, Verwandte und Bekannte an, um fachmännischen Rat einzuholen. Solange es um Kaufempfehlungen für Hard- und Software geht, ist das ja auch weiter kein Problem. Schwieriger wird es, wenn nach der getätigten Kaufempfehlung die ersten Probleme auftauchen. In diesem Fall sind Sie der Ansprechpartner der Wahl, denn immerhin tragen Sie durch Ihre Empfehlung eine gewisse Mitverantwortung für den reibungslosen Betrieb der Geräte. Außerdem gibt es ohnehin außer dem Apple-Händler nur wenige, die in einer Notsituation konkret weiterhelfen können.

Bei der Problemlösung per Telefon vergeht in der Regel die meiste Zeit damit, dem Hilfesuchenden den Weg durch Systemordner, Kontrollfelder und Voreinstellungsdialoge zu ebnen. Häufig führen schon die vermeintlich einfachsten Fragen nach der Systemversion oder der Arbeitsspeicherausstattung zu einer minutenlangen Warteschleife. Mit anderen Worten: Wenn man nicht auf mündliche Beschreibungen des Bildschirminhalts angewiesen wäre, würde die Fehlerbehebung mitunter deutlich schneller vonstatten gehen

Dies dachte sich auch John Schilling und programmierte SnapperHead, ein einfaches, jedoch effektives Analyse-Tool zur schnellen Übermittlung des Bildschirminhalts an einen entfernten Computer. In der aktuellen Version ermöglicht die Shareware über funktionale HTML-Tags sogar den Abruf zahlreicher zusätzlicher Informationen.

Im Grunde ist SnapperHead zunächst nichts anders als ein simples Screenshot-Tool. Eine funktionierende Internet-Verbindung vorausgesetzt, verwandelt es sich jedoch in eine Art Webserver und überträgt ein Foto des jeweils aktuellen Bildschirminhalts per Internet. Da sich hierbei zum Teil ganz erhebliche Datenmengen ergeben (so ist der Screenshot eines 17-Zoll-Bildschirms in höchster Farbtiefe immerhin rund 12 Megabyte groß), kann der Anwender sowohl den dargestellten Bildschirmausschnitt als auch die Anzahl der Farben oder beispielsweise einen Verkleinerungsgrad angeben.

SnapperHead lässt sich aber durchaus intensiver nutzen, selbst für den professionellen Support: Mithilfe der "SnapperTags" kann man sich unterschiedlichste Daten anzeigen lassen, beispielsweise die "Uptime", die Systemversion, die Arbeitsspeicherausstattung und -nutzung, die Prozessor-Spezifikationen, die angeschlossenen Festplatten oder alle aktiven Programme und Prozesse.

Und auch wenn folgende Funktion nicht unbedingt der Steigerung der Produktivität dient: Freunde von Apples Audiosoftware iTunes können sich beinahe sämtliche Daten zur jeweils aktiven Playlist einblenden lassen.

Zwar kann SnapperHead nicht mit professioneller Fernsteuerungssoftware wie zum Beispiel Timbuktu Pro von Netopia konkurrieren. Für private Zwecke und bei der Diagnose von Problemen entfernter Rechner leistet es aber allemal hervorragende Dienste.

Das Programm darf kostenlos verwendet werden, der Autor freut sich jedoch über Spenden jeglicher Art. Und wer SnapperHead für professionelle Zwecke einsetzt, sollte mithilfe des mitgelieferten "PayPal"-Formulars einen angemessenen Betrag überweisen. aw

Weiterführende Informationen
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