Hütte voll – nix neues Wer bereits die mit neuen Produkten gespickte Jobs-Keynote anläßlich der Macworld in New York vor etwa sechs Wochen gesehen hatte, bekam dieselbe Kost bei der Seybold vorgesetzt, mit ein paar ganz wenigen Neuheiten. Nach der obligatorischen Vorstellung der vor sechs Wochen eingeführten Produkte von Maus über Keyboard, iMac, Doppelprozessor-G4 bis hin zum Cube – von letzterem hat Apple laut Steve Jobs bereits "einige zehntausend" verkauft – kam es wieder zum beliebten Pentium-gegen-G4-Spielchen.
Dazu wurde dann natürlich wieder einmal Apple Marketing-Chef Phil Schiller aufs Podium zitiert. Am Ergebnis – der bekannte Photoshop-Test mit dem Filmplakat zu "Inspector Gadget" kam wieder zum Einsatz – hat sich natürlich nichts geändert. Schon die Einprozessor-Variante des G4 mit 500 Megahertz ist schneller, als der 1.Gigahertz-Pentium-PC, die Doppelprozessorvariante powert das Intel-Maschinchen natürlich locker aus. Jobs Kommentar: "Nicht (nur) auf die Taktrate, sondern (besonders) auf die Architektur kommt es an."
Quasi als Zugabe renderten dann die beiden Kontrahenten noch das aktuelle Filmplakat zum Disney-Movie "Dinosaurs", auch bei den großen tieren war der Mac mit Doppelherz vorn.
Adobe President Bruce Chizen demonstrierte sodann das brandneue Photoshop 6 auf der Doppelprozessormaschine, die Vorführung der neuen Features wurde im Publikum mit Beifall belohnt. Der Film-Effekt-Spezialist "discreet logic" demonstrierte sodann die einducksvollen Features des jetzt für den Mac verfügbaren Programm "Combustion".
Neues gab es dann aber doch: Die Public Betaversion von Mac OS X wird am 13. September verfügbar sein, anläßlich der Apple Expo in Paris. Gerüchteweise sollte der Seybold-Event genutzt werden, angeblich wurde man bei Apple aber nicht rechtzeitig fertig mit dem Beta des neuen Betriebssystems.
Bereits enthalten sein in der Beta-Version sollen laut Steve Jobs neben OpenGL auch Java 2, SMP (Symmetric Multiprocessing für die Zweiprozessormaschinen) und die Unterstützung von PowerBooks. Eine Demo, die zeigen sollte, das ein powerBook unter Mac OS X im Ruhezustand nur etwa eine Sekunde zum "aufwachen" benötig, schlug dann aber fehl. Weiter im Lieferumfang: Die Möglichkeit, die blaue Aqua-Umgebung in Graphite zu ändern, angeblich ein Wunsch vieler Graphiker, ein MP3-Player und Internet Explorer 5.
Zum Schluß der Veranstaltung zeigte Macromedias Vice President Tony Campitelli dann noch kurz ein paar Features der Mac OS X Versionen von DreamWeaver und Fireworks.
Fazit: Die Keynote hat mal wieder bewiesen, wie sehr Apples Erfolg mit der Person Steve Jobs verhaftet ist. Nur er schafft es, einen Riesensaal zu füllen, keine neuen Produkte vorzustellen und dennoch zufriedene Zuhörer zu haben.
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