Hightech und Blech

Service, Volley und Sieg

Mac-Montag im August. Das letzte Quartalsergebniss von Apple ist so langweilig, wie es nur sein kann, obwohl Apple mit einem Gewinn von 21,4 Milliarden Dollar einen neuen Rekord für das dritte Quartal aufstellt. Die meisten Bereiche blieben unverändert, mit Ausnahme des Anstiegs der iPad-Verkäufe – was nicht erstaunlich ist, wenn nach langer Pause die M4-iPads eingeführt werden – und dann ist da der anhaltende, unaufhaltsamen Anstiegs der Einnahmen aus dem Bereich der Services.

Werfen wir einmal einen Blick auf den Service-Bereich. Da sind natürlich um Apps und Apple Music sowie Apple TV+ – Musik und TV räumen Emmy-Awards und Oscars ab, so dass die anderen Einnahmequellen im Bereich Services nicht so im Rampenlicht stehen. Allen voran: Google zahlt dafür, die voreingestellte Suchmaschine in Safari zu sein. Nicht zu knapp. 20 Milliarden lässt es sich Google kosten. Diese Geld steckt Apple in TV-Produktionen.

Und dann sind da noch die In-App-Abos im App Store, die Versicherungsbeiträge für Apple Care sowie Anteile an Apple-Pay-Transaktionen und Speicherplatz bei iCloud. Die Marge beträgt zuletzt unglaubliche 74 Prozent.
Erstens: Speicherplatz ist hemmungslos überbucht, weil nie alle Kunden gleichzeitig den kompletten Speicher nutzen werden.
Zweitens: Apple-Pay-Prozente skalieren wunderbar je mehr POS auf bargeldlos umstellen.
Drittens: Solide Hardware geht nicht kaputt und der Apple-Care-Schutz muss nicht einspringen.
Viertens: Apple selbst stellt seine Pro-Apps um auf In-App-Abo.

Das Services-Segment ist inzwischen – nach Umsatz – größer als die Bereiche iPad, Mac und Wearables zusammen: 24,4 zu 22,3 Milliarden. Einzig das iPhone ist wichtiger. Allerdings obliegen die Gewinne aus dem Hardware-Geschäft starken Schwankungen, was mit neuen Produkten und Innovationen zu tun hat. Wohingegen die Gewinne aus den Services stetig steigen, weil mehr iPhone-Nutzer:innen sich auch direkt in mehr Apple-Pay-Kund:innen übertagen lassen, die mehr Cloud-Speicher buchen und die zahlreiche, auch bezahlte Apps auf i-Gerät laden werden.

Sicherlich sind die Dollars aus den Services leicht verdient, aber ohne gute Hardware nutzen die Services gar nichts. Die Services helfen Apple, mit der – ohnehin schon lukrativen – Hardware noch mehr Geld zu verdienen. Wenn aber Apple die Hardware nur noch als Schlüssel zum In-App-Abo ansieht, dann wird sich das Blatt wenden. Dann wird Apple weder mit der Hardware noch mit den Services gutes Geld verdienen.