Batterie-Bremse. In der vergangenen Woche wurde bekannt, was zuvor allenfalls als verschwörerische Theorie sich am Hype einer jeden neuen iPhone-Generation abarbeitete: Apple nutzt das iOS-Update, um ältere Modelle langsamer zu machen.
Aufgedeckt wurde es in einer Diskussion in einem Thread bei reddit.com und mit Hilfe von Geekbench-Daten und durch Apple selbst bestätigt gegenüber Matthew Panzarino bei techcrunch.com:
Last year we released a feature for iPhone 6, iPhone 6s and iPhone SE to smooth out the instantaneous peaks only when needed to prevent the device from unexpectedly shutting down during these conditions. We’ve now extended that feature to iPhone 7 with iOS 11.2, and plan to add support for other products in the future.
[ Apple ]
2016 wurden iPhone 6, 6s und iPhone SE mit einem Update versorgt, dass – wir erinnern uns – spontanes Ausschalten verhindert. Zusätzlich begegnet Apple dieser Schwäche mit einem Akkuaustauschprogramm für einen Teil der Geräte aus der 6s-Serie.
2017 wird das iPhone 7 mit iOS 11.2 ebenfalls mit einer Routine ausgestattet, die verhindert, dass Leistungsspitzen den Akku überfordern.
Apple dreht an der Performance-Schraube, um die Leistungsfähigkeit des iPhone an die Leistungsfähigkeit des alternden Akku anzupassen, ohne den Kunden konkret an seinem Gerät transparent und nachvollziehbar über die Eigenschaft aufzukären. Das ist das eigentliche Problem.
Daher wird Apple in den USA bereits verklagt: Apple sued in Chicago for slowing down older iPhones. Diese Sache kann Apple um die Ohren fliegen, denn es bestätigt sich die bösartige Verschwörungstheorie, obwohl Apple in guter Absicht handelt: Gut gemeint, schlecht gemacht.
- Gut gemeint, ein lästiges Ausschalten zu verhindern.
- Schlecht gemacht, weil Kunden ihr iPhone plötzlich langsamer erleben.
Zur Lösung sollte Apple in den System-Einstellungen über das Wohlbefinden des Akku im iPhone ausführlich informieren und den Nutzer die Zwangsbremse bei Bedarf abstellen lassen.
Alle wiederaufladbaren Batterien haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen möglicherweise irgendwann überprüft, gewartet oder recycelt werden.
[ apple.com/de/batteries ]
Beim iPhone ist die Batterie so entwickelt, dass sie nach 500 vollen Ladezyklen noch bis zu 80 Prozent ihrer Originalkapazität behält. Die einjährige Herstellergarantie deckt auch den Service für eine defekte Batterie ab.
Batterieserviceleistungen für ein iPhone sind unter Umständen durch die Garantie, geltende Verbraucherschutzgesetze oder AppleCare abgedeckt. Besitzer qualifizierter iPhone-Modelle zahlen eine Gebühr für Batterieserviceleistungen außerhalb der Garantie in Höhe von 89 Euro – bei Apple.
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