Social Sabbath. Aber ihre E-Mails! So lautete ein wichtiges Argument aus dem Trump-Lager im US-Wahlkampf. In einer entscheidenden Phase des Wahlkampfes hatte Wikileaks 20.000 E-Mails der US-Demokraten veröffentlicht. Inhaltlich legen sie nahe, dass Clintons Rivale Bernie Sanders parteiintern ausgebootet wurde. Donald Trump kokettierte mit seinen guten Beziehungen zu Russland.
Zudem will man herausgefunden haben, dass die Software ähnlich konstruiert war, wie jene, mit der der Bundestag im vergangenen Jahr ausgespäht wurde. Hinter dem Spähangriff auf das Parlament im Sommer 2015 vermutet die Bundesregierung Russland.
[ spiegel.de, Juli 2016 ]
Es mag ja Zufälle geben, aber mal ehrlich: Vor einem Jahr hätten wir die sogenannten Wikileaks-Enthüllungen anders bewertet, wenn man gewußt hätte, dass Team Trump im Informationsaustausch mit Assange gestanden hat [ theatlantic.com ].
Jared Kushner erhielt weitergeleitete E-Mails von Donald Trump Jr. und leitete diese im Wahlkampf-Team weiter [ cnn.com ].
31 Absprachen und mindestens 19 Meetings mit russischen Vertretern lassen sich derweil sicher zuordnen [ newyorker.com ].
Bereits unmittelbar nach der Wahl kann der CIA beweisen, dass russische Hacker sowohl im Wahlkampf-Team von Hillary Clinton als auch beim Gegenkandidaten Donald Trump erfolgreich Informationen haben entwenden können. Teile der Informationen der Clinton-Kampagne wären dann bei Wikileaks als DNC Email Archive veröffentlicht worden. Informationen aus dem Trump-Lager jedoch nicht. Dies könnte daran liegen, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange eine persönliche Rechnung mit Hillary Clinton offen hat [ htub.de ].
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Das Motiv russischer Einflussnahme war augenscheinlich nicht nur lediglich das Vertrauen in das US-Wahlsystem zu unterminieren, sondern ganz konkret und direkt Schützenhilfe für Donald Trump und seinen Einzug ins Weiße Haus zu leisten. Sonderermittler Robert S. Mueller geht jedenfalls mit vollem Einsatz den Russlandkontakten des Trump-Teams nach [ cicero.de ].
Und anderswo?
Forscher an der University of Edinburgh können 419 Twitter-Accounts von 2.752 durch Twitter in den USA gesperrten Nutzern der Russian Internet Research Agency (IRA) zuordnen. Mit diesen Nutzerkonten wurde Stimmung für den #brexit gemacht [ theguardian.com ].
Unter anderem wurde Terror instrumentalisiert [ metro.co.uk ].
The researchers, Oleksandr Talavera and Tho Pham, of Swansea University in Wales, said in interviews on Wednesday that the Russian accounts, which had posted very little about Brexit in the month before the referendum, became quite active at the last minute: from about 1,000 a day two weeks before the vote to 45,000 in the last 48 hours and 39,000 on the day the results were announced, June 24, 2016.
[ NYT ]
Mehr als 150.000 russische Twitter-Konten wurden unmittelbar vor dem Referendum aktiv und forderten Großbritannien und Nordirland als Vereinigtes Königreich mögen die EU verlassen.
Nobody expects the Spanish Inquisition
Am Donnerstag (16.11) führte der Sender Russia Today in Brüssel ein Interview mit Carles Puigdemont. Puigdemonts weitreichendes und zutiefst persönliches Interview wurde an einem geheimen Ort in Belgien gefilmt, wo er sich derzeit im Exil befindet, nachdem er wegen angeblicher Rebellion, Aufruhr und Missbrauchs öffentlicher Gelder von der spanischen Justiz angeklagt wurde. Angesprochen wurden Fragen zur Kataloniens, Rajoy und Madrider Repression. Kataloniens Ex-Präsident Carles Puigdemont war der erste Gast in der neuen RT-Politik-Talkshow des Ersten Ministers von Schottland a.D., Alex Salmond [ rt.com ].
Russische Hacker können Schuld an Katalonien-Krise sein, schreibt RT.com selbst.
Durch die Übertreibung sinkt die Glaubwürdigkeit, keineswegs die Wahrscheinlichkeit. Gesellschaft und Demokratie muss sich den Herausforderungen neuer Technologien stellen.
[ Bild: Russische Propaganda im 2. Weltkrieg ]
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