Hightech und Blech

Project Scout von VW

Sonntagsfahrer im SUV. Scouts kommen zurück, denn Volkswagen wiederbelebt eine amerikanische Automarke, die mehr als vier Jahrzehnte lang keine Neuwagen hergestellt haben. Der von 1961 bis 1980 gebaute International Scout ist die Vorlage für den neuen Scout Traveler. Der Scout Terra beerbt als Pickup-Truck den Scout 2 Terra von International Harvester. VW macht das Model zur Marke.

The original core idea—rugged, versatile vehicles capable of off-road adventure and family duty—is more relevant than ever. We couldn’t be prouder to revitalize this iconic American brand, create thousands of American jobs, and put American ingenuity back to work.
[ Scott Keogh, CEO of Scout Motors ]

SUV und Pickup haben eine Zuladung von 900 Kilogramm (2.000 lbs) und können 3 Tonnen respektive 4,5 Tonnen ziehen. Die elektrische Reichweite beträgt 350 Meilen (560 km), Modelle mit Range-Extender kommen 500 Meilen (800 km) weit. Letztere haben einen Benzin-Motor, der den Akku nachlädt. Zwei 120 Volt-Steckdosen und ein 240 Volt-Anschluss sind Serie. Beide Modelle verkraften 800 Volt-Ladestrom. Es gibt eine Webseite mit 3D-Animationen und Vorbestellung: scoutmotors.com.

Die Produktion soll 2027 anlaufen. Das ist in drei Jahren. Bis dahin besteht wenig Hoffnung auf Umkehr, denn Elektro-SUVs und E-Monster-Trucks sind nicht Teil der Lösung für die Mobilität von Morgen sondern Teil des Problems. SUVs sind zu schwer, verbrauchen mehr von allem. Mehr Stahl. Mehr Strom. Mehr Akku. Mehr Bremsscheiben und mehr Reifenabrieb. Und nicht zuletzt mehr Platz auf den Straßen und dort, wo sie die meiste Zeit stehen: auf dem Parkplatz.

Scouts kommen immer wieder, frohlockt Volkswagen. Echte Scouts erkennen aber auch Irrwege und kehren rechtzeitig um.

In anderen Nachrichten fährt Mercedes seine Oberklassen-Luxus-Strategie vor die Wand: Im dritten Quartal bricht der Gewinn um 54 Prozent ein: nur noch 1,7 Milliarden. Management-Fehler. Da kann man nichts machen, wenn Chinesen keine teuren deutschen Autos mit V8-Motor mehr kaufen. Kurzfristig sei kaum Besserung zu erwarten, schreibt handelsblatt.com.
Wiwo.de ergänzt: Das Luxussegment, so dachte man, entkoppelt sich in schlechten Zeiten vom Markt … Nun jedoch ist eher High-Ende als High-End.

Für 2026 ist noch einmal eine neue Verbrenner-S-Klasse geplant, während schon in zwei Monaten im kommenden Jahr in vielen Städten (nicht in Deutschland) Zero-Emmission-Zones eingerichtet werden.

In China bekommt auch Porsche nicht einmal mehr den elektrischen Taycan verkauft: 23 Zulassungen in China im laufenden Jahr. Der Gewinn für das dritte Quartal bricht ein um 27 Prozent auf 4 Milliarden Euro. In China habe man es mit einer sich strukturell veränderten Nachfrage zu tun, so Porsche-CFO Lutz Meschke.

Scouts finden immer einen Weg.