Das war ja nur eine Frage der Zeit, bis ein deutscher Politiker die Porno-Filter-Vorlage von Cameron aufnimmt, und eine vergleichbare Forderung für Deutschland stellt: Die CSU schickt ihren Kinderschutzbeauftragten Norbert Geis aus Aschaffenburg. MdB Geis fordert diesen Dienstag (6.8.): Pornographie im Internet brauche Zensur und Kontrolle. Am besten einen Filter wie David Cameron ihn Ende Juli vorgeschlagen hat. Eine Porno-Schranke, deren URL porno-schranke.de sich schon jemand gekrallt hat.
Der Britische Premierminister, David Cameron, forderte am 22. Juli 2013 in einer Rede ein entschiedeneres, effektiveres und koordiniertes Vorgehen gegen Kinderpornographie im Internet. Gleichzeitig forderte Cameron einen besseren Schutz für Kindern und Jugendlichen vor pornographischen Inhalten, die im Internet millionenfach verfügbar und leicht abrufbar sind.
Der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis befürwortet das Anliegen des Britischen Premierministers ausdrücklich und fordert auch in Deutschland eine erneute Diskussion über den Umgang mit pornographischen Inhalten im Internet.
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Bevor ihr nun eure Anträge an den Geis von der CSU schickt, welche Pornos (Genre, URLs, Channels) ihr weiterhin sehen wollt, wartet den Ausgang der Diskussion ab. Denn: Es ist Sommerloch. So entgegnet Bundesjustizministerin in der Saarbrücker Zeitung – also aus dem freieren, francophonem Saarland:
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat Forderungen aus der CSU nach Porno-Sperren im Internet eine Absage erteilt. Die Ministerin sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe): „Selbst im Sommerloch ist die Forderung nach neuen Internetsperren unsinnig.“
Die Koalition habe den Grundsatz „Löschen statt Sperren“ durchgesetzt und erfolgreich praktiziert, betonte Leutheusser-Schnarrenberger. „Dem Jugendschutz helfen keine staatlichen Sperren, sondern Erziehung.“ Darüber hinaus gebe es bereits zahlreiche Jugendschutzfilter, die zum Teil durch öffentliche Stellen zertifiziert seien. „Wer jetzt wieder Sperren fordert, sollte sich die Debatten der letzten Jahre ausdrucken lassen – und vielleicht das Grundgesetz.“
Um Kinder und Jugendliche besser vor Sexbildern und Videos im Netz zu schützen, hatte der CSU-Jugendschutzpolitiker Norbert Geis Porno-Sperren ins Gespräch gebracht. Auch die britische Regierung kündigte unlängst an, den Zugang zu Internet-Pornografie deutlich erschweren zu wollen.
[ presseportal.de ]
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