Trump Cash, Kamala Crash. Die Börsen starteten mit Verlusten in die Woche. Vielleicht ist es auch in Ordnung, sich nicht darum zu kümmern. In den letzten 24 Stunden erlebten die japanischen Aktien den schlimmsten Einbruch seit dem Crash von 1987, andere asiatische Märkte stürzten ab, die Tech-Aktien brachen ein, der Dow stürzte ab, und mehrere weitere globale Märkte wie DAX und CAC leiden unter verschiedenen Synonymen einer Schwäche.
Niemand versteht wirklich, wie die Märkte funktionieren. Das ist keine Ausrede. Es ist eine langweilige Feststellung von Tatsachen. Es ist menschlich nicht möglich, ein Gleichgewicht mit Zehntausenden von Parteien und Gegenparteien, die Entscheidungen auf der Grundlage dynamischer und asymmetrischer Informationsflüsse treffen, vollständig zu verstehen. Wirtschaftswissenschaft ist weder Wissenschaft noch geht es um Wirtschaft. Es geht immer um Menschen. Die treffen Entscheidungen. Die machen Fehler. Mal mit Folgen, mal ohne.
Aktuell scheint es drei Motive zu geben: Rezessionsängste, Sorgen über eine KI-Blase und – was vielleicht am wichtigsten ist – lokale und globale Spekulationen mit dem japanischen Yen. Auf jeden Fall stehen viele Unsicherheiten im Raum. In den USA herrscht Angst vor einer Rezession, weil zuletzt die Arbeitslosenquote um 0,8 Prozent gestiegen ist. Auch Kriegsgefahr in Nahost verunsichert Anleger. Ebenso ein möglicher Wahlsieg von Donald Trump, der seinen Fan versprach, Staatsanleihen in Bitcoin auszugeben.
In einer Aussendung an seine Investoren bewertet Elliott Management bei ft.com den Einbruch der Tech-Aktien rund um Apple, Nvidia, Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft als Platzen einer Blase. AI sei „overhyped“ und not ready for prime time. Viele der versprochenen Lösungen und Anwendungen würden niemals funktionieren, geschweige denn jemals Marktreife erreichen. Dabei haben wir noch nicht von selbstfahrenden Autos und intelligenten Kühlschränken, die wissen, was Du kochen kannst gesprochen.
Zur Marktreife gereichen nicht einmal die KI-Chips der neusten Generation von Nvidia. Der Hersteller musste gegenüber Microsoft einräumen, dass die Produktion der „Blackwell“-B200-AI-Chips mindestens drei Monate länger dauern wird als geplant. Die Verzögerung geht zurück auf einen Designfehler, der „ungewöhnlich spät im Produktionsprozess“ entdeckt wurde, so The Information.
Angekommen ist die Krise schon bei Intel. Der Chiphersteller legt einen Sparplan im Umfang von 10 Milliarden US-Dollar auf. 15 Prozent der Mitarbeiter müssen gehen. Intel wird seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing bis 2026 jedes Jahr um Milliardenbeträge kürzen, die Investitionsausgaben in diesem Jahr um mehr als 20 Prozent senken, Umstrukturierungen vornehmen und Verantwortlichkeiten zusammenfassen, erläutert The Verge. Noch arbeiten 125.000 Mitarbeiter bei Intel. Bis zu 19.000 Personen könnten gehen.
Es ist nur die Börse. Oder wie das Leitmedium der freien Welt schreibt:
The Stock Market dropped, but don’t freak out.
Lasst Euch nicht verrückt machen…