Landtagswahl 2012 in Schleswig Holstein. Seit Schröder und Stoiber sich 2002 ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten scheinen klare politische Lager in Deutschland überwunden. Vorangegangene Umfragen zeichneten allerdings ein anderes Bild: demnach wären die Liberalen in der Versenkung verschwunden und die CDU deutlich abgestraft.
Da so etwas wie Wahlfälschung und Wahlbetrug in – abgesehen von Orten in Bayern – Deutschland nicht gibt, dürfte die Aussicht einer Großen Koalition scharenweise SPD-Anhänger vom Urnengang abgehalten haben. Zudem standen auch Kirchgänge durch Konfirmationen auf dem Sonntagsplan.
Die Nicht-Wähler stellen die größte Fraktion: 39,9 Prozent.
Gefolgt von CDU mit 18,51 Prozent (30,8 Prozent von allen Stimmen, -0,7),
gefolgt von SPD mit 18,27 Prozent (30,4 Prozent, +5),
gefolgt von Grüne mit 7,93 Prozent (13,2 Prozent, +0,8),
gefolgt von Piraten mit 4,93 Prozent (8,2 Prozent, +6,4),
gefolgt von FDP mit 4,93 Prozent (8,2 Prozent, -6,7),
gefolgt von SSW 2,76 Prozent (4,6 Prozent, +0,3, Die Partei der dänischen Minderheit im Norden des Landes ist von der 5-Prozent-Hürde ausgenommen.),
gefolgt von Linke 1,35 Prozent (2,25 Prozent, -3,8, nicht im Parlament),
gefolgt von Familien-Partei 0,58 Prozent (0,96 Prozent, nicht im Parlament),
gefolgt von NPD 0,44 Prozent (0,74 Prozent, nicht im Parlament).
Die Piraten sind die einzige Partei, die Wähler zum Urnengang bewegen kann. Alle anderen verlieren an die Piraten oder ins Lager der Nichtwähler. Die Mitte wird dünner und Proteste kanalisieren sich in bürgerlichen Parteien wie FDP und Piraten anstelle Linke. Im Land zwischen den Meeren scheint es zudem eine breite Basis von Windkraftfreunden bei den Grünen zu geben.
Eine Regierung könnten bilden die SPD mit Grüne und SSW in der sogenannten Dänen-Ampel. Das hatte zuletzt Heide Simonis im März 2005 versucht und war in vier Wahlgängen kläglich gescheitert.
Zahlen und Bilder von tagesschau.de.