QuickTime 4.1 ab 2000 Auf der "QuickTime Live!"-Konferenz in Los Angeles stellte Phil Schiller etliche Neuheiten rund um die Multimedia-Technologie QuickTime vor. Schiller, der vielen neben seiner Tätigkeit als "Apple Vice President of Worldwide Product Marketing" auch als williger Komparse bei ähnlichen Produktpräsentationen von Applechef Steve Jobs bekannt ist, zeigte unter anderem Betas von QuickTime 4.1 und Version 2 des QuickTime Streaming Servers, sowie eine professionelle Datenbankeinbindung von QT-Material.Die erstmals stattfindende Konferenz beschäftigt sich mehrere Tage lang ausschließlich und umfassend mit dem Thema QuickTime.Die vorgestellten Neuheiten von QuickTime 4.1, das laut Schiller Anfang nächsten Jahres erscheinen wird, beziehen sich ausschließlich auf den Einsatz im Internet. So wird QuickTime 4.1 nun eine direkte Schnittstelle zur Multimedia-Programmiersprache SMIL bieten ("Synchronized Multimedia Integration Language"; Amerikaner sprechen das Kürzel wie das Wort "smile" aus), die quasi als Skriptsprache des Players fungiert: Ein SMIL-Skript wird einfach per drag-and-drop auf den Player gezogen, der die Befehle interpretiert und ausführt. So werden automatisierte QuickTime-Streams möglich, bei den beispielsweise zuerst ein Werbefilm gezeigt wird, an dessen Anschluß der eigentliche Film folgt; ein Klick auf den Werbespot öffnet die Webseite des Werbenden im Webbrowser, während der Film im Hintergrund weiterläuft — "QuickTime goes eCommerce" sozusagen.Wichtigste Neuerung des QuickTime Streaming Servers 2 neben automatisierbaren Playlists für gestremate QuickTime-Programme ist die Möglichkeit einer Paßwort-Abfrage, mit der nur "Berechtigte" bestimmte QuickTime-Filme im Web ansehen dürfen: "QuickTime goes Pay-per-view" sozusagen.Datenbankriese Oracle, dessen Chef Larry Ellison "nebenbei" im Aufsichtsrat von Apple sitzt, zeigte eine weitere Neuheit in der QuickTime-Welt: Das Multimedia-Modul "Oracle interMedia" — Teil des professionellen Datenbanksystems Oracle 8i — beherrscht demnächst auch Medien im QuickTime Format. In der Praxis bedeutet dies, dass das Modul QuickTime-Filme öffnen, die einzelnen Tracks (Video, Audio, Textuntertitel et cetera) mit Hilfe von "QuickTime for Java" automatisch indizieren kann und die Filme in der Datenbank ablegen kann. Mit Hilfe eines Plug-ins für Apples Suchprogramm "Sherlock 2" kann diese Datenbank anschließend auch über das Web abgefragt werden. Bei Bedarf können die Filme sogar direkt aus der Datenbank heraus im Web gestreamt abgespielt werden — bislang funktionierte ähnliches bei Oracle nur mit dem "Konkurrenzformat" Real G2.Serverspezialist Novell zeigte eine neue Proxy-Technologie, mit deren Hilfe man in QuickTime demnächst die Grenze zwischen Gegenwart und Vergangenheit verwischen können soll. QuickTime 4 beherrscht bekanntlich auch Film-Übertragung in Echtzeit, sogenanntes Live-Streaming. Kann man nun beispielsweise während einer Live-Sendung im Web die Übertragung kurzfristig nicht weiter verfolgen (etwa während eines Toilettenbesuchs), läuft man bislang Gefahr, etwas zu verpassen. Die Novell-Lösung bietet hier Abhilfe: Mit Hilfe eines speziellen Caches kann der User auch eine Live-Übertragung "zurückspulen" und von einem beliebigen Punkt weiterverfolgen; im Hintergrund werden die "aktuellen" Daten nachgeladen und entsprechend zeitversetzt abgespielt. Möchte man hingegen wieder das "richtige" Live-Bild sehen, so verschiebt man den Regler einfach wieder auf die entsprechende Position.Schlußendlich stellte Schiller in seiner Präsentation einige neue Kanäle von QuickTime TV vor, dem wachsenden Online-Angebot an gestreamten QT-Inhalten. So gehören nun auch der amerikanische Nachrichtensender CNN und der Musikkanal MTV zu den Anbietern von QuickTime-Filmen im Web.
Weiterführende Informationen
Apple QuickTime
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