#twittwoch im Netz. Facebook führt eine neue Datenschutzverordnung ein. Damit setzt das Unternehmen Regeln der EU um, die zum 25. Mai 2018 als EU-Datenschutzgrundverordnung wirksam in Kraft treten. Unabhängig vom Datenskandal muss die DSGVO ohnehin umgesetzt werden.
Aber Facebook tut so, als ob das Unternehmen den Datenschutz erfunden hätte: Wir machen unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenrichtlinie leichter verständlich – an den Berechtigungen zur Nutzung deiner Daten auf Facebook ändert sich nichts. Genau. Es ändert sich nichts. Facebook führt weiter Daten zusammen, reichert die Nutzerdaten an mit automatisch erhobenen Meta-Daten und nutzt den Mehrwert, um Nutzer auf der Plattform zu halten.
Und dann muss sich Facebook ja immer noch in den USA erklären, wie das mit den Schattenprofilen und der Datensammelwut so funktioniert. Facebook ist so wunderbar verdreht …
When you visit a site or app that uses our services, we receive information even if you’re logged out or don’t have a Facebook account. This is because other apps and sites don’t know who is using Facebook.
Weil andere nicht wissen, wer auf Facebook ist, tragen andere Daten an Facebook heran, wenn diese Schaltflächen für Like und Share oder das Facebook Login oder ein Zählpixel von Facebook Analytics verwenden, und zwar unabhängig davon, ob man selbst bei Facebook angemeldet ist oder nicht.
Aber Facebook weiß, wer Facebook nutzt …
Whether it’s information from apps and websites, or information you share with other people on Facebook, we want to put you in control — and be transparent about what information Facebook has and how it is used. We’ll keep working to make that easier.
Facebooks neuer Datenschutz: Bereits in den kommenden Tagen werden die Facebook-Nutzer in der EU mehrere Formulare auf der Smartphone-App von Facebook oder im Web-Browser zu sehen bekommen – egal ob sie möchten oder nicht. Die Nutzer müssen entscheiden, welche Daten sie preisgeben wollen. Beispiele sind Profil-Infos zu politischer Gesinnung, Religionszugehörigkeit oder zum Beziehungsstatus. Wenn diese Information im Facebook-Profil angezeigt werden, will das Unternehmen die Nutzer darauf hinweisen, wie es diese Information verarbeitet.
Teenager zwischen 13 und 15 benötigen künftig die Einwilligung ihrer Eltern, wenn sie das Netzwerk nutzen wollen, legt Facebook fest. Zudem entscheidet Facebook, dass bei Minderjährigen sämtliche Funktionen zur Gesichtserkennung nicht laufen. Wie will Facebook das technisch umsetzen?
Die Gesichtserkennung muss erkennen, dass Personen auf dem Bild minderjährige Nutzer sind. Und wie sollen Eltern wirksam zustimmen, wenn sich diese dem Dienst komplett verweigern. Keine Anmeldung, keine Zustimmung, keine Daten: #datenleckmichamarsch.
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Und auch das mit der Gesichtserkennung ist total verdreht, dass gar nicht so richtig klar ist, was kommt:
In den kommenden Wochen bietet Facebook seine Gesichtserkennung auch in Deutschland an. Die umstrittene Funktion soll Nutzern mehr Sicherheit bieten, weil Facebook Personen auf Bildern automatisch erkennt und damit zum Beispiel dem Identitätsdiebstahl von Fake-Profilen oder unautorisierten Veröffentlichen von sogenanntem Revenge Porn vorbeugen möchte.
Zu jedem Nutzer legt Facebook ein Gesichts-Template an. Für Nutzer unter 18 Jahren soll die Gesichtserkennung standardmäßig ausgeschaltet bleiben. Bürger in Kanada und in der EU dürfen wählen, ob sie die Gesichtserkennung einschalten möchten. Das fragt Facebook in den kommenden Tagen und Wochen ab und wird sich bis Ende Mai entsprechende Einverständnisse eingeholt haben.
Getreu dem Motto: Facebook ohne Gesichtserkennung ist wie Facebook ohne Buch, oder so.