#twittwoch im Netz. Seit Twitter in X.com umbenannt wurde, läuft der Laden nicht mehr. Intern im Führungsstab musste Elon Musk einräumen, man komme kaum über die Runden. Das Nutzerwachstum stagniert, der Umsatz ist nicht beeindruckend:
Our user growth is stagnant, revenue is unimpressive, and we’re barely breaking even.
[ Elon Musk, CEO ]
Der Service threads.net von Facebook übernahm mehr als 300 Millionen monatlich aktive Nutzer. Die Alternative Bluesky zählt jetzt 30 Millionen.
Obwohl Twitter an Relevanz einbüßt, hat der Dienst immer noch Gewicht – insbesondere für Elon Musk selbst, der Diskussionen steuert, sich etwa in den deutschen Wahlkampf eingemischt hat und auch in England immer wieder Themen setzt. In einem Newsletter für Abonnenten in der Reihe The Interpreter arbeiten Katrin Bennhold und Amanda Taub heraus, wie Elon Musk nicht nur Themen setzt sondern gezielt politische Parteien angreift, weil es geht.
Durch seine Unterstützung für die deutsche AfD und die britische Reform Party fordert Musk den demokratischen Prozess, wie er jetzt existiert, heraus und zeigt, wo die Schwachstellen sind. Diese Disruption ist auch gefährlich, weil das bestehende Parteiensystem zum Beispiel Journalisten einbindet und zu Komplizen macht, aber der Kommunikation von Elon Musk nur bedingt etwas entgegensetzen kann.
Zumal sich Musk mit einer langen Liste rechtsextremer Freunde auf der ganzen Welt schmückt. Er spricht regelmäßig mit Wladimir Putin, zählt Benjamin Netanjahu zu seinen Verbündeten und war in Mar-a-Lago, als sich Trump im Dezember mit Viktor Orban, dem autoritären Führer Ungarns, traf. Mit Giorgia Meloni, Italiens rechtsextremer Ministerpräsidentin, ist er gut befreundet und überreichte ihr im vergangenen Jahr einen Preis für Weltbürgerschaft. Kürzlich schrieb er einen Artikel zur Unterstützung der rechtsextremen Alternative für Deutschland, interviewte die Co-Vorsitzende der Partei live auf X und hatte einen überraschenden Videoauftritt bei einer Wahlkampfkundgebung.
Hier kürt sich einer zum König, den keiner gewählt hat.
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