Ein Kommentar. Texte, Tabellen und Präsentationen sind fest in der Hand der Apple-Apps Pages, Keynote und Numbers. Das iWork-Paket von Apple führt weltweit die Download-Charts an. Alle drei kosten weniger als 24 Euro und lassen sich universell auf iPad und iPhone nutzen. Den Büro-Platzhirsch Office von Microsoft sucht man hingegen noch vergeblich auf dem iPad. Hin und wieder kursiert das Gerücht, Microsoft arbeite an einer Office-Suite für iPad. Zuletzt befeuerte das englischsprachige iPad-Magazin „The Daily“ die Gerüchte und konnte sogar Screenshots vorlegen. Microsoft lässt postwendend dementieren. Doch dies ist nicht die ganze Geschichte.
Strategie
Bereits 2001 sprach Bill Gates davon, dass Tabletts einmal wichtiger sein werden als PCs. Der Microsoft-Gründer war mit seiner Vorhersage dem iPad um zehn Jahre voraus, was nichts daran ändert, dass diese Vorhersage richtig ist. Microsoft verfolgt eine eigene Tablett-Strategie und das iPad hilft dem Konzern, Office auf dem Tablett auszuprobieren. Schließlich ist das iPad seit 2010 das erste brauchbare Tablett in hoher Qualität. Redmond probiert auf der Referrenz-Plattform Apple iPad aus, wie Bedienkonzepte mit den Fingern funktionieren, wo sonst Maus und Ziffernblock gebraucht werden. iPad hilft lediglich, zum Start von Windows 8 im Herbst 2012 bereits ausreichend Erfahrungen auf dem Tablett gesammelt zu haben, bevor Office-Anwendungen unter Windows 8 auf Hardware von Dell, HP, Samsung und den anderen losgelassen werden.
Office-Daten aus der Wolke
Wir können uns sicher sein, dass es Office für iPad nicht geben wird. Diesen „Markt“ überlässt Microsoft anderen. So lassen sich Dateiformate der Office-Boliden zum Beispiel mit Documents to Go von DataViz oder mit QuickOffice HD der gleichnamigen Firma Quickoffice öffnen und bearbeiten. Beide Lösungen stammen von Firmen, die sich jahrelang mit der Konvertierung von Dateiformaten beschäftigt haben. In den Pro-Versionen tauschen Sie Daten über Dropbox, Evernote, SugarSync und weiteren Diensten aus.
So bringt OnLive bringt den Browser Internet-Explorer auf das iPad. Dabei handelt es sich um einen kostenpflichtigen Service, der zunächst lediglich in den USA angeboten wird. Der Dienstleister bietet zum Preis von knapp 5 US-Dollar pro Monat einen virtuellen Desktop, auf den Sie remote zugreifen. Dies kann mit einem Laptop geschehen oder mit dem iPad. Auf diese Weise nutzen Sie auch Internet-Explorer inklusive Flash auf dem iPad. Das mag eine Lösung sein für Nutzer, die auf spezielle Anwendungen auf Basis des Internet Explorer angewiesen sind. Die zugehörige App „Onlive Desktop“ ist nicht im deutschen App Store erhältlich.
Ein weiterer Service, der nur in den USA angeboten wird, nennt sich CloudOn. Über Dropbox nutzen Anwender in USA, Kanada und England ihre Office-Dokumente. Im Bereich der Virtualisierung von Arbeitsbereichen baut Microsoft eine eigene Plattform auf rund um Skydrive, Office 365 und Windows 8. Nicht zuletzt bietet Apple für seine Mac-Programme Pages, Numbers und Keynote entsprechende Apps auf iPad an. Der Funktionsumfang ist weitestgehend identisch. Lediglich am Datenaustausch über iCloud feilt Apple noch, die Mac-Programme sollen noch mit iCloud ausgestattet werden.
Fazit
Wer Büroaufgaben am iPad erledigen möchte, bekommt Lösungen geboten. Ein natives Office auf dem iPad ist dafür nicht nötig. Von daher lohnt sich auch nicht das Warten auf MS-Office auf dem iPad.