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McKinsey pusht KI in Jobs

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Freaky Friday. Auf viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen gravierende berufliche Veränderungen zu, wie aus einer aktuellen Studie des McKinsey Global Institute (MGI) hervorgeht. Demnach wären bis zum Jahr 2030 in Deutschland bis zu drei Millionen Jobs von einer Veränderung betroffen, das entspreche sieben Prozent der Gesamtbeschäftigung.

Der Vormarsch von (generativer) künstlicher Intelligenz wird den Arbeitsmarkt in Europa und den USA fundamental verändern. Ein schneller Einsatz der neuen Technologien kann zu einem Produktivitätswachstum von bis zu drei Prozent pro Jahr führen. Dies setzt voraus, dass innerhalb aller Berufsbilder bis zu 27 Prozent der einzelnen Tätigkeiten automatisiert werden und würde bis 2030 bis zu 12 Millionen berufliche Veränderungen nach sich ziehen. In Deutschland wären in diesem Szenario bis zu 3 Millionen Jobs von einer Veränderung betroffen, das entspricht sieben Prozent der Gesamtbeschäftigung.

Um diesen Umbruch verantwortungsvoll zu gestalten und vom beschleunigten Produktivitätswachstum zu profitieren, müssen Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik nicht nur den Einsatz von KI deutlich beschleunigen, sondern gleichzeitig mehr als bislang in die Weiterbildung und Umschulung der Beschäftigten investieren.
[ Sandra Durth, McKinsey-Partnerin ]

Die Studienautorinnen und -Autoren sehen bei diesem Trend die Gefahr, dass sich der Arbeitsmarkt negativ auseinanderentwickelt. Einerseits könnten hoch qualifizierte und überdurchschnittlich bezahlte Arbeitsplätze kaum besetzt werden. Andererseits bestehe die Gefahr eines Überangebots an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor.

Es wird jedoch auch erwartet, dass die Zukunft der Büroarbeit mit KI transformativ sein wird, wobei künstliche Intelligenz die menschlichen Fähigkeiten ergänzt, anstatt sie vollständig zu ersetzen. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen geht davon aus, dass durch den Einsatz von KI Arbeitsplätze geschaffen werden, insbesondere in den Bereichen, die mit KI zusammenhängen, wie Datenwissenschaftler, Big-Data-Spezialisten und Business-Intelligence-Analysten.

Arbeitnehmer:innen werden sich neue Fähigkeiten aneignen müssen, um sich an die immer leistungsfähigeren Maschinen an ihrem Arbeitsplatz anzupassen. AI könnte die Produktivität steigern, indem sie Routineaufgaben automatisiert und es den Menschen ermöglicht, sich auf komplexere und kreativere Arbeiten zu konzentrieren. Die Art der Arbeit und der Arbeitsplatz selbst werden sich weiterentwickeln, wobei Maschinen mehr Aufgaben übernehmen, die von Menschen erledigt werden, die menschliche Arbeit ergänzen und sogar einige Aufgaben übernehmen, die über die menschlichen Fähigkeiten hinausgehen.

Im Wesentlichen wird die KI wahrscheinlich Probleme lösen, die heute schon bestehen, aber auch solche, auf die wir noch nicht gestoßen sind, was zu neuen Möglichkeiten und Herausforderungen am Arbeitsplatz führt. Oder wie es Price Waterhouse Coopers (PWC) formuliert: Der Mangel an Fachkräften in der Verwaltung und bei kommunalen Unternehmen wächst von Jahr zu Jahr. Wird die Lücke ungebremst größer, fehlen dem öffentlichen Sektor bis 2030 mindestens eine Million Fachkräfte.

Den Fachkräftemangel deutlich zu reduzieren, wenn schon nicht zu beseitigen, ist eine Jahrhundertaufgabe. Wir halten unsere Vorschläge für umsetzbar und hochwirksam. Das Problem wächst von Tag zu Tag, wir sollten gemeinsam so schnell wie möglich handeln.
[ Prof. Rainer Bernnat, PwC Deutschland ]

Beim Renten- und Pensionseintritt sollte der öffentliche Sektor vor allem bestehende Möglichkeiten zu mehr Flexibilität stärker nutzen und ausweiten. So ließen sich, im Sinne eines Reservistenmodells, in bestimmten Berufen Pensionär:innen reaktivieren, um bei Bedarf zu unterstützen. Beispiele sind Lehrer:innen und Mediziner:innen.

Auch vereinfachte Quereinstiege für Personen aus der Privatwirtschaft können dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dazu sollte der öffentlichen Sektor Anforderungen stärker auf die tatsächlichen Aufgaben zuschneiden und damit auch Dauer und Kosten für Umschulungen reduzieren. Auch zentral gesteuerte Imagekampagnen, analog zu denen für Handwerksberufe, könnten den öffentlichen Sektor als Arbeitgeber deutlich attraktiver machen und stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken.

Mein Fazit

KI wird nicht das Schreckgespenst, das die Großraumbüros und Fabrik-Lofts leeren wird, sondern das erledigt der demographische Wandel von selbst. Digitalisierung durch KI wird daher unabdingbar sein, um die anstehende Arbeit überhaupt noch verwalten und bewältigen zu können. Der Schlüssel wird darin liegen, die Fähigkeiten der KI zu nutzen, um die menschliche Arbeit zu verbessern, einen reibungslosen Übergang für die Belegschaft zu gewährleisten und die ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen dieser technologischen Entwicklung zu berücksichtigen.

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