Sonntagsfrage. Wie ein Donut legt sich Brandenburg um Berlin und wie ein Hufeisen legen sich die Erfolge von AfD und BSW um die parlamentarischen Möglichkeiten im Bundesland der Spreewaldgurken. Aber ein Journalismus, der Wahlen begleitet wie ein Pferderennen – Hochrechnungen sehen die SPD über 30 Prozent und vor der AfD. CDU hinter dem BSW. Grüne, Freie Wähler und Linke verpassen auch Direktmandate. FDP unter 1 Prozent. – bildet die politische Realität nicht mehr ab.
Dicht gefolgt von der AfD geht die SPD mit Dietmar Woidke als erste durchs Ziel. Populäre Spitzenkandidaten zahlen sich im Wahlkampf aus.
[ taz.de ]
Die Brandenburg-Wahl ist Olaf Scholz als Schrödingers Katze als Sekundärgewinner der Landtagswahl hervorgegangen. Im Wahlkampf war er unerwünscht, um den Sieg nicht zu gefährden. Nun kann sich die SPD freuen, dass die CDU nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen behauptete, sie sei die letzte Volkspartei im Osten. Ist sie nicht. Die SPD auch nicht. Das Volk möchte sich nichts mehr bieten lassen und wählt AfD. Eine Rechnung, die aufgegangen wäre, wenn Rentner nicht zur Sozialdemokratie gehalten hätten.
SPD-Ministerpräsident Woidke versuchte alles, um einen AfD-Wahlsieg zu verhindern – mit harten Ansagen zu Migration und zur Ampel. Nun frohlockt er.
[ taz.de ]
Nur mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) könnte Woidke (SPD) eine parlamentarische Mehrheit herstellen. Aber das wollen die gar nicht – nicht einmal für eine Nord-Stream-3-Pipeline. Eine Fortsetzung der Kenia-Koalition (SPD-CDU-Grün) ist ohne Grüne nicht möglich. Und so endet die potsdamer Groko in der Minderheit. Eine Lösung könnte es sein, Brandenburg mit Berlin zu fusionieren. Das dürfte die AfD zu blockieren wissen.
Mit Zahlen von wahlergebnisse.brandenburg.de.
Die Konservativen haben dazu beigetragen, dass die AfD so stark ist. [Die CDU] wird unter Merz ihrer Verantwortung nicht gerecht.
https://taz.de/Nach-der-Brandenburg-Wahl/!6035479/