Hightech und Blech

MACup Interview mit Walter Genz, Deutsche Telekom

tMac von der Telekom Seit Dezember kann man in den T-Punkten Apple-Hardware kaufen. Vorerst sind es iMacs und iPods. Doch die Telekom plant mehr. Laut Pressesprecher Walter Genz sind auch Dienstleistungen und Software im Gespräch

MACup: Wie viele iMacs haben die T-Punkte seit dem 2. Dezember 2002 verkauft?
Genz: Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Das ist ein Geschäftsgeheimnis.

MACup: Wie sehen denn die Umsatzerwartungen aus?
Genz: Intern gibt es welche, aber die sind nicht kommunizierbar.

MACup: Auch den iPod gibt es jetzt in den T-Punkten.
Genz: Ja. Sowohl für Windows als auch für den Macintosh. Wir haben derzeit die Geräte mit 5-GByte- und 10-GByte-Festplatte. Das Highend-Modell soll noch kommen.

MACup: Wie will die Telekom optimalen Service gegenüber den Kunden garantieren?
Genz: Es ist unser Bestreben, dass die gesamte T-Punkt-Organisation IT-Kompetenz hat. Nicht nur im Internet-Bereich, sondern auch Produktkompetenz. Dafür sorgen wir durch entsprechendes Coaching. Wir wollen alle T-Punkte als Kompetenz-Center für diesen Bereich positionieren.

MACup: Alle T-Punkte? Das heißt …
Genz: … dass rund 500 T-Punkte davon betroffen sind. In diesem Bereich haben wir jedoch erst die T-Punkte Business und die 19 größten T-Punkte, unsere MegaStores. Die T-Punkte Business wenden sich an Geschäftskunden, sind aber auch offen für Privatkunden, denn in jedem
T-Punkt Business gibt es Bereiche für individuelle Geschäftskundenberatung und Bereiche für Privatkunden mit Foren und zahlreichen weiteren Einrichtungen.

MACup: Auch in diesem Geschäftskundenbereich sollen dann Apple-Rechner wie der iMac verkauft werden?
Genz: Ja. Dazu kommt, dass unsere normalen T-Punkte alle in Hauptgeschäftsstraßen positioniert sind. Bei den T-Punkten Business geht man einen anderen Weg. Hier haben wir ein sehr gutes Parkplatzangebot, sodass sich auch Computer problemlos ins Auto einladen lassen.

MACup: Der iMac ist jedoch ein Consumer-Mac. Wie passt das in Ihre Geschäftskundenstrategie?
Genz: Der iMac deckt auch den unteren Geschäftskundenbereich ab. Denken Sie nur an den 17-Zoll-Bildschirm. Der ist doch ideal für Agenturen.

MACup: Liefern die T-Punkte die Geräte auch aus?
Genz: Eine Auslieferung ist nicht vorgesehen.

MACup: Wie sollen die Produktberater geschult werden? Arbeiten Sie hier mit Apple zusammen?
Genz: Eine Zusammenarbeit mit Apple ist nötig, denn für die Feinheiten muss man ja auch die Fachkompetenz von Apple einfließen lassen. Die Trainer und Coaches werden deshalb entsprechend versorgt, sodass sie das Fachwissen intern weitergeben können.

MACup: Wird diese ausschließlich durch Telekom-Coaches gewährleistet oder gibt es auch Produktschulungen durch Apple-Mitarbeiter?
Genz: Apple erstellt mit uns die Schulungsunterlagen; das Produktwissen wird dann über die entsprechenden Fachreferenten weitergegeben. Unterlagen stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der T-Punkte wie gewohnt in der internen Produktinformation zu Verfügung.

MACup: Sind auch Direktschulungen der Kunden durch Apple-Mitarbeiter in den T-Punkten Business denkbar oder geplant?
Genz: Denkbar ja, aber zurzeit nicht geplant.

MACup: Sollen die T-Punkte in Zukunft mehr anbieten als nur Macs?
Genz: Das ist Aufgabe des jeweiligen T-Punkt-Leiters. Er kann in seinem Business-Bereich auch ein Forum für die Kunden anbieten. Wenn Interesse besteht, sind auch Schulungen denkbar. Dafür eignen sich unsere Räumlichkeiten mit bis zu 20 Arbeitsplätzen hervorragend. Es ist auch vorstellbar, dass Apple ein Promo-Team schickt und für Einladungen in unsere T-Punkte sorgt, natürlich gegen Kostenerstattungen.

MACup: Von wem ging die Initiative aus? Von der Telekom, von Apple-Europe oder Apple-Deutschland?
Genz: Es war eine gemeinsame Idee.

MACup: Gibt es eine zeitliche Begrenzung der Zusammenarbeit mit Apple?
Genz: Nein, vorerst gibt es die nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass wir das Angebot beibehalten werden. Allerdings behalten wir uns vor, immer wieder Wirtschaftlichkeit und Aktualität als Entscheidungsgrundlage zu nehmen.

MACup: Ist geplant, Mac-Software anzubieten?
Genz: Wir arbeiten derzeit an einem Software-Konzept sowohl für PC als auch für Apple. Es ist geplant, im ersten Quartal 2003 einige Highlights anzubieten.
Autor: mst

Weiterführende Informationen
MACup 02.2003