No Jacket required. Zugegeben, neben Karl Lagerfeld elegant auszusehen, ist sicherlich nicht einfach. Aber wie Jonathan Ive und sein Co-Designer Marc Newson bei Colette in Paris auftreten – das geht gar nicht. Die beiden Vertreter von Apple sehen aus wie Samuel L. Jackson und John Travolta neben Harvey Keitel im Film Pulp Fiction.
Das ist die Stelle, wo Quentin Tarantino als Jimmie Dimmick noch ein Erinnerungsfoto für das Familienalbum schießt, nachdem Jules Winnfield und Vincent Vega von Winston Wolfe – The Wolf – vorbereitet wurden für die Fahrt mit der Leiche im Kofferraum des zuvor behelfsmässig gereinigten Autos.
Auf diesem Bild sieht man noch besser, wie schlecht der Anzug von Ive sitzt. Das Jackett von Ive war sicherlich teuer und ist von erlesener Qualität, aber das schlichte Sakko hat keine Form. Das Hemd spannt am Bauch und ist für die Leibesfülle zu kurz. Daher wird die Lässigkeit zum Stil erhoben, indem das Hemd nicht in der Hose steckt.
Noch lässiger sieht Newson aus: Die Jacke mit merkwürdigen Stickern. Darunter eine Art Ringel-Pulli-T-Shirt, länger als seine Jacke. Newson hat übrigens gerade zugegeben, nicht in Vollzeit für Apple zu arbeiten. Doch das entschuldigt nicht, dass er vor einem Jahr bei der Präsentation der von ihm gestalteten Zapfanlage für die Heineken-Brauerei die gleiche witzige Jacke getragen hat.
Immerhin hält Newson ein Bierglas in der Hand. So wie Vince im Tarantino-Film von 1994 über Europa schwärmt. Bier. Im Glas. Im Kino in Amsterdam. Oder bei Mc Donalds in Paris. Selbst beim Fast-Food haben sie, was in Amerika fehlt. Nämlich: Stil und Geschmack.
Mit Bildern aus dem Internet und von Suzy Menkes