NAB: Apple in Bewegung Apple lässt den vollmundigen Ankündigungen des letzten Jahres bezüglich der Desktop-Video Revolution nun weitere Taten folgen: Auf der Ausstellung der NAB (National Association of Broadcasters) hat Apple Kooperationen mit zwei der führenden Anbietern professioneller Videolösungen angekündigt. Außerdem gab es einen ersten Blick auf Version 1.2.5 von FinalCut Pro, das nun auch professionelle Videoformate besser unterstützt.
Matrox RTMac
In Zusammenarbeit mit Apple-Ingenieuren entwickelte Matrox die PCI-Karte "RTMac", die für das Zusammenspiel mit Apple Schnittsoftware FinalCut Pro optimiert ist.
In einem Powermac G4 eingesetzt, ermöglicht sie DV-Bearbeitung und -Preview in Echtzeit und voller Größe (ohne Karte muss der Prozessor des G4 die Einzelbilder selbst berechnen, was zu Qualitätseinbußen in der Vorschau führt). Außerdem verfügt sie über einen eigenen Monitoranschluß für die Ausgabe der Vorschau auf einem zweiten Computerbildschirm sowie über die Möglichkeit, den Film auch auf einen PAL- oder NTSC-Monitor ausgeben.
Wer zusätzlich zu der digitalen Firewire-Schnittstelle des G4 auch analoges Videomaterial wie etwa Hi8 importieren möchte, dem bietet die Matrox RTMac neben den Composite und S-Video-Ausgängen auch entsprechende Eingangsbuchsen.
Die Karte soll bereits im Sommer erhältlich sein, ein genauer Preis steht noch nicht fest: Ein "voll konfiguriertes" Schnittsystem soll bereits für weniger als 5 000 Dollar erhältlich sein.
Pinnacle TARGA Ciné
Speziell an Videoprofis aus dem TV- und Agenturbereich wendet sich die Lösung, die aus einer Kooperation zwischen Apple und Pinnacle Systems hervorgeht: Die "TARGA Ciné" bringt professionelles unkomprimiertes Analogvideo (High-Definition HD und Standard-Definition SD) auf den Mac und soll vom Preis/Leistungspotenzial her bislang ohne Mitbewerber dastehen.
Die TARGA Ciné ist seit langer Zeit die erste exklusiv für den Mac entwickelte Videolösung von Pinnacle. Sie ist ebenfalls für die Zusammenarbeit mit FinalCut Pro geeignet und unterstützt dabei alle gängigen Videoformate, wobei sie unter anderem Echtzeit-Konvertierung von 24 fps- und 30 fps Material bietet.Über zwei Tether-Ports lassen sich mit der TARGA Ciné diverse Breakout-Boxes an den G4 anschließen, um flexible Schnittstellenoptionen wie etwa YUV-Buchsen ansteuern zu können.Auch an der Pinnacle-Apple-Lösung hängt derzeit noch kein Preisschild; man rechnet mit einer Verfügbarkeit im Sommer, wobei ein erneut "voll konfiguriertes" Schnittsystem für weniger als 10 000 Dollar erhältlich sein soll.
FinalCut Pro 1.2.5
Passend zur professionellen Hardware rund um Macintosh-basierte Desktop Videoschnittplätze fäält das Update von Apples Videoschnittsoftware FinalCut Pro aus, das ab Mai im Internet zum Download bereit liegen soll. Es beinhaltet neben einer verbesserten PAL-Unterstützung auch die Implemetierung des 16:9-Standards und die Möglichkeit der verlustfreien YUV-Verarbeitung (was nicht nur für Anwender mit Betamax-Material interessant sein dürfte).
Für Anbieter von Web-Videos hat Apple das kleine aber mächtige Werkzeug "MakeRefMovie" (siehe MACup 5/2000, Seite 201) numehr direkt in FinalCut Pro eingebaut, um einerseits das Erstellen von platzsparenden Referenzfilmen zu vereinfachen, und andererseits die Bearbeitung von umfangreichen Projekten mit Hilfe von Verweisen auf das Original-Material schlanker und somit schneller zu gestalten.
Ob auch das deutsche Update auf FinalCut Pro 1.2.5 bereits im Mai zum Download bereitliegt, steht zureit noch nicht fest.
Weiterführende Informationen
Apple
Matrox
Pinnacle Systems
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