Der Abgang von Steve Jobs war absehbar. Seit Jahresbeginn 2011 ist nämlich offiziell, dass Jobs nur noch überwachend in das Tagesgeschäft von Apple schaut. In Bezug auf alltägliche Aufgaben agieren längst andere. Von nun an übernimmt Tim Cook, der immerhin seit 1998 bei Apple ist und der als Manager Lagerbestände strich, die Produktion nach Asien verlagerte und die Marge optimiert. Zwei Jahre zuvor hatte Apple Steve Jobs als Berater ins Unternehmen zurückgeholt – mit dem Kauf von NeXT Computer. Hier ein Auszug aus meinem Artikel bei Mac Life:
Steve Jobs hatte 1996 keine leichte Aufgabe bei Apple. Sollte Apple überleben können, mußten Verbündete gefunden werden, um so Geld und Zeit zu gewinnen. Einer dieser Verbündeten war ausgerechnet Bill Gates von Microsoft. 1997 ging Apple mit dem vermeintlichen Erzfeind Microsoft eine strategische Partnerschaft ein. Diese sah vor, dass Microsoft dem angeschlagenen Apfel mit 150 Millionen US-Dollar aus der Patsche half und zusicherte, die Office-Software für den Mac weiter zu entwickeln. Im Gegenzug installierte Apple das Browser-Schlachtschiff Internet Explorer auf jedem Mac. Symbolträchtig wurde Bill Gates live per Satellit in die Präsentation von Steve Jobs bei der Macworld Expo 1997 in Boston zugeschaltet. Nicht wenige fühlten sich an die Szene aus dem legendären Macintosh-Werbespot „1984“ erinnert, in der ein großes Gesicht auf die Zuschauer niederblickt: Nicht allen gefiel die „Hochzeit“ von Steve und Bill. Der PC-Krieg war längst vorbei, der Rauch der Schlachten verflogen und Windows 95 hatte gewonnen. Längst tobte eine neue Schlacht: Der Browserkrieg um die Vorherrschaft im Internet wurde von Netscape und Microsoft ausgetragen – Apple war eigentlich unbedeutend. [maclife.de]