Hightech und Blech

iPhone OS 3.0: Die Details zur neuen Beta

Bis Apple das iPhone OS 3.0 allen Anwendern in finaler Version zur Verfügung stellt, geht das Spiel weiter: Mit jeder neuen Betaversion beginnt die Suche nach neuen Funktionen und kleinen Verbesserungen von vorne und die Spannung steigt. Über Nacht hat Apple für zahlende iPhone-Entwicklern eine neue Systemversion frei gegeben und frühe Tester zeigen sich mit Beta 2 Build 7A259 zufrieden: Das System läuft schneller, stürzt weniger ab und kann einiges mehr, nun lassen sich beispielsweise 180 Programme auf dem Apple-Handy installieren.

Fehler behoben
Während Tester der ersten OS 3.0-Beta ihr iPhone häufig und sogar meist täglich neu starten mussten, läuft das Betriebssystem in zweiter Betaversion nun weitgehend stabil, bestätigen zahlreiche Internetberichte.

Wer etwa Text über die virtuelle Tastatur des Telefons eingeben will, muss nicht mehr mehrere Sekunden warten, bis es die Eingabe einnimmt. Getippt wird jetzt wieder so schnell, wie die Finger das mitmachen.

Insgesamt geht die Bedienung nach dem Update deutlich flüssiger von der Hand, in Applikationen wie Spotlight und der Nachrichten-App ist die erhöhte Geschwindigkeit bereits beim ersten Start spürbar, sogar die GPS-Lokalisierung ist laut Internetberichten schneller geworden.

Auch hält der Akku länger durch, bis das iPhone erneut an die Steckdose muss.

Bilder lassen sich nun wieder problemlos mit zwei Fingern größer und kleiner ziehen.

Und auch die iPod-App spielt Lieder wieder wie gewohnt ab, sogar die neue Shuffle-Funktion ist jetzt zum Einsatz bereit. Noch immer Schwierigkeiten bereitet allerdings das Vor- und Zurück-„Spulen“ innerhalb eines Musiktitels, bei Audible gekaufte Hörbücher ordnet das iPhone OS zudem nicht mehr als Hörbücher ein.

Die Installation ist optisch fehlerbehaftet: Will das iPhone mit iTunes verbunden werden, so teilt es das dem Anwender nun vor einem lila Hintergrund mit anstatt vor neutralem Schwarz.

Neuerungen
Für die zweite Betaversion haben sich Apples Entwickler vor allem auf das Beheben von Fehlern konzentriert, das ist offensichtlich. Dennoch haben es ein paar Neuerungen in die Systemversion geschafft.

Die für App-Freaks wichtigste vorneweg: Jetzt lassen sich auf dem iPhone ganze 180 Applikationen unterbringen, über elf statt zuvor neun Seiten verteilt. Auch in Mails passt mehr rein: Elektronische Nachrichten nehmen jetzt unendlich viele Bilder auf und nicht mehr höchstens sieben wie zuvor.

Wer doppelt auf den Home-Button klickt, kann damit auf Wunsch nun auch die Kamera starten.

Auffällig ist außerdem der neue Eintrag „Store“ in den Einstellungen, allerdings führt dieser bislang noch ins Leere.

Zurückgenommen
Nicht nur Neuerungen bietet die aktuelle Betaversion, eine vermeintliche Neuerung hat Apple vielmehr wieder zurückgenommen. Während in der letzten Vorversion noch ein „Video publizieren“-Knopf auftauchte, wenn man Fotos auf MobileMe hochladen wollte, ist dieser nun wieder verschwunden. Apple hat ihn durch einen ganz normalen „Foto publizieren“-Knopf ersetzt. Das Gerücht, Apple arbeite an einem iPhone mit Videofunktionen, ist damit allerdings nicht ganz aus der Welt.

Noch immer in Funktion
MMS und Modemfunktion wird es während der Betaphase offiziell nicht geben, das hat Apple inzwischen klar gemacht – und Entwickler gebeten, die Funktionen auch nicht zu benutzen, schreibt TUAW. Freischalten kann man sie über inoffizielle Netzbetreibereinstellungen nämlich noch immer (wir berichteten).

Auch das Führen von Skype-Telefonaten über das UMTS-Netz ist mit dem iPhone 3.0 weiterhin kein Problem – die App provoziert zudem keine Abstüze mehr.

Die Zusammenarbeit mit Apps von Drittherstellern ist sogar insgesamt besser geworden: Endlich funktioniere unter Facebook das An- und Abmelden, schreibt das Blog The Policano Review.

Neues für Entwickler …
Laut Apples Mitteilung an ADC-Entwickler können diese nun sofort damit beginnen, Programme zu entwickeln, die die neuen Push Notification-Dienste benötigen. Ob sie ihre Programme gleich live ausprobieren können, ist aber weiterhin fraglich: Apple will die Dienste erst für ausgewählte Entwickler anbieten und das Programm dann langsam erweitern. Auch detaillierte Informationen, wie man den In-app- Verkauf benutzen kann, liegen nun vor.

… nur für Entwickler
Auch wenn die neue OS 3.0-Lust auf das kommende iPhone-Betriebssystem macht, einsetzen sollten die Betaversion ausschließlich Entwickler, die 79 Euro für den Zugang zu Apples Developer-Bereich zahlen wollen. Man sollte sich auf keinen Fall eine illegale Kopie der Betaversion herunterladen und versuchen, sie auf seinem iPhone zu installieren: iTunes fragt vor der Aktivierung des Telefons nach, ob es auch wirklich als Entwicklergerät angemeldet ist. Rückgängig machen lässt sich das Update aber nur schwer und nicht vollständig.

Auf eBay finden sich deshalb Angebote von geldgierigen Geschäftemachern, die einen Entwicklervertrag mit Apple abgeschlossen haben und iPhones nun gegen Geld als Entwicklergeräte anmelden – so lange, bis Apple reagiert und die Konten schließt,