Sonntagsfahrer am 1. Advent. Deutschlands Autobauer kämpfen um den Anschluss in Schlüsseltechnologien des E-Autos. Vorstände und Politik haben vor Jahren die Zeichen der Zeit verkannt. Jetzt geht es ums Ganze, schreibt der ZDF-Auto-Reporter Lothar Becker beim zdf.de.
In Deutschland will Volkswagen Werke schließen, um die teuren Ingenieure los zu werden. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer schlägt vor, die VW-Aktien von Niedersachsen zu verkaufen und die 5 Milliarden Euro aus dem Erlös in die Sanierung des Autobauers zu stecken. Aber warum das Land sein Geld in das Unternehmen stecken sollte, wenn es ihm dann nicht mehr gehört, beantwortet der Bericht bei t-online.de nicht.
Ab 2029 soll der rein elektische ID.Golf mit Software aus dem Joint-Venture mit Rivian, mit denen VW jetzt den Scout International neu auflegt, die Produktion in Wolfsburg retten. Das ist quasi in vier Jahren, wenn Friedrich Merz (CDU) noch einmal gewählt werden möchte.
Noch in diesem Jahr wickelt Ford in Köln seine Entwicklungsabteilung ab. Ford wie auch andere deutsche Automobilhersteller, zum Beispiel VW, haben neben hohen Personalkosten vor allem einen massiven Wettbewerbsnachteil: Sie bauen keine eigenen Batterien und sind erst spät in die Batterie-Entwicklung eingestiegen. Eigentlich wollte sich Ford Europa neu erfinden. Aus dem Werk in Köln, wo jahrzehntelang Autos mit Verbrennermotor produziert wurden, wurde ein Electric Vehicle Center, bei der Eröffnung war Bundeskanzler Olaf Scholz, SPD, anwesend. Mehrere Milliarden Euro hat Ford in die Entwicklung von zwei Elektroauto-Modellen investiert.
Vor zwanzig Jahren konnte China kaum Autos bauen. Inzwischen ist das Land in der Lage, doppelt so viele Autos zu bauen, wie der heimische Markt aufnehmen kann. 2024 exportiert China 5,7 Millionen Fahrzeuge, die meisten elektrisch. Vor vier Jahren lag China noch hinter den USA. Global spielt Deutschland nicht die Rolle, die man uns hier einreden möchte.
[ Grafik: nytimes.com ]