Hightech und Blech

Intel-Quartalsgewinn eingebrochen

94 Prozent Der Quartalsgewinn des weltgrößten Chipherstellers Intel sackte gegenüber der Vorjahresvergleichszeit um 94 Prozent auf 196 Millionen Dollar (445 Mio DM/228 Mio Euro) ab, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit.
Unter Ausklammerung von Sonderfaktoren verdiente die Intel Corp. 854 Millionen Dollar oder zwölf Cents je Aktie. Das waren zwei Cents mehr als die deutlich zurückgeschraubten Prognosen der Wall-Street- Analysten. Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte Intel 2,1 Milliarden Dollar Investmentgewinne verbucht, die den Konzerngewinn nach oben getrieben hatten. Der Umsatz fiel im zweiten Quartal 2001 um 24 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar.
Intel setzte im ersten Halbjahr 13 Milliarden Dollar um gegenüber 16,3 Milliarden Dollar in den ersten sechs Monaten 2000. Der Gewinn fiel auf 681 Millionen Dollar gegenüber 5,8 Milliarden Dollar in der Vorjahresvergleichszeit.
Die schwache PC-Nachfrage, Preiskämpfe mit dem Rivalen Advanced Micro Devices und die schlechte Konjunktur waren nach Analystenangaben für den Gewinn- und Umsatzrückschlag des Chip- Branchenführers verantwortlich.
Das Unternehmen gab sich aber im Hinblick auf das PC-Chipgeschäft im zweiten Halbjahr vorsichtig optimistisch. Wir vertrauen darauf, dass das Intel-Architektur-Geschäft (Microprozessoren-Geschäft) zu saisonalen Trends zurückkehren und im zweiten Halbjahr mehr Stärke zeigen wirdé, erklärte Intel-Finanzchef Andy D. Bryant in einer telefonischen Pressekonferenz. Normalerweise steigen die PC-Verkäufe und damit auch die Chipauslieferungen im zweiten Halbjahr durch den Beginn des neuen Schuljahres im September und das Weihnachtsgeschäft deutlich.
Der Preiskrieg mit AMD wird aber weiter angeheizt. Intel will seine Umstellung von den Pentium 3- auf die leistungsstärkeren Pentium 4-Chips beschleunigt fortsetzen und hält damit AMD unter Druck. AMD hatte Intel Marktanteile abgenommen, doch hatte das Unternehmen deshalb im zweiten Quartal ebenfalls einen drastischen Gewinneinbruch verbucht.
Die Intel-Bruttogewinnmarge wird im dritten Quartal um ein Prozent auf 47 Prozent fallen, schätzte das Unternehmen. Intel prognostizierte für das dritte Quartal 2001 einen Umsatz von 6,2 Milliarden Dollar bis 6,8 Milliarden Dollar.
Intel will im Gesamtjahr 2001 vier Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung und 7,5 Milliarden Dollar für Investitionen ausgeben. Intel-Chef Craig R. Barrett erklärte, dass das Quartalergebnis die Gesamterwartungen erfüllt habe.
Das Mikroprozessorengeschäft sei besser gewesen als erwartet, während das Kommunikations- und das Flash-Geschäft schwach geblieben sei. Flash-Chips sind Speicherprodukte, die in Handys und vielen anderen elektronischen Produkten verwendet werden.
Der Intel-Aktienkurs war am Dienstag im regulären Handel um 77 Cents auf 29,90 Dollar gestiegen. Er gab nachbörslich auf 29,13 Dollar nach.

Weiterführende Informationen
www.intel.com