Fakenews am Freitag. Facebook möchte Medienunternehmen helfen, Zielgruppen zu erreichen und Inhalte zu vermarkten. Deswegen starten jetzt die Abonnements in Instant Articles. Allerdings lediglich auf Android. Damit ist Facebook am Ende der Woche die Firma, bei der es nicht so rund läuft. Denn mit Apple wurde sich Facebook nicht einig. Apple verlangt üblicherweise 30 Prozent von In-App-Käufen. Damit wäre ein Artikel-Abonnement in der Facebook-App ein Zusatzgeschäft, wenn Apple mehr verlangt, als Facebook von den Inhalte-Anbietern einbehalten kann.
Dieses Projekt hat sich unmittelbar aus unserer gemeinsamen Arbeit mit Medienhäusern im Rahmen des Facebook Journalism Project entwickelt. Wir sind weltweit mit Verlagen und Medien im Austausch, um ihre Ziele und Bedürfnisse noch besser zu verstehen. Dies beinhaltet auch, dass wir bei der Entwicklung von neuen Produkten von Anfang an enger zusammenarbeiten.
[ fb.com ]
Ursprünglich wollte Facebook seinerseits 30 Prozent vom Umsatz einbehalten. Nun sollen die Umsätze komplett an die teilnehmenden Verlage fließen, was nicht funktionieren wird, weil Apple seine Umsatzbeteiligung aus den App-Umsätzen fordert.
Folgende Partner waren bei der Entwicklung dieses Produkts ein fester Bestandteil: The Boston Globe, The Economist, Hearst (The Houston Chronicle und The San Francisco Chronicle), La Repubblica, Le Parisien, The Telegraph, Tronc (The Baltimore Sun, The Los Angeles Times und The San Diego Union Tribune) und The Washington Post, sowie aus Deutschland die Medien BiLD und Der Spiegel.
Facebook möchte weiterhin in neue Möglichkeiten investieren, die das Abo-Geschäft für Herausgeber und Medien vorantreiben. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Verlagshäusern, um Schwierigkeiten von der Conversion hin zum Abonnement zu beseitigen, aber auch die Nutzung von Daten, um Inhalte und Angebote besser auf potenzielle und bestehende Abonnementen zuzuschneiden sowie die Verbesserung unserer Marketing-Tools, sodass sie die Bedürfnisse der Herausgeber besser widerspiegeln.
Reichweite ist das Geschäft von Facebook. Deswegen funktionieren auch Fake News und Stimmungsmache so gut auf der Plattform. Beispiele gibt es viele: Fremdenfeindliche Agitation der AfD, russische Bots im US-Wahlkampf und amerikanisches Kapital in der Brexit-Kampagne.
It’s Mark Zuckerberg’s business model that allows Facebook to be manipulated by political activists – no wonder he’s in denial about it.
[ theguardian.com ]
Wenn Fakenews viral gehen, dann verdient Facebook mit.
Google gibt auch zu, mit Fakenews und Wahlbeeinflussung in den USA Geld verdient zu haben:
[Google] has found that tens of thousands of dollars were spent on ads by Russian agents who aimed to spread disinformation across Google’s many products, which include YouTube, as well as advertising associated with Google search, Gmail, and the company’s DoubleClick ad network, the people said, speaking on condition of anonymity to discuss matters that have not been made public. Google runs the world’s largest online advertising business, and YouTube is the world’s largest online video site.
[ washingtonpost.com ]
Und nicht zuletzt halfen Mediaberater bei Facebook, Google und Twitter mit, dass Trump die Wahlen auf den Social-Media-Plattformen hat gewinnen können:
But our research shows another, less discussed aspect of Facebook’s political influence was far more consequential in terms of the election outcome. The entirely routine use of Facebook by Trump’s campaign and others — a major part of the $1.1 billion of paid digital advertising during the cycle — is likely to have had far greater reach than Russian bots and fake news sites. And beyond this reach, our research reveals that firms such as Facebook, Google, and Twitter now play a much more active role in electoral politics than has been widely acknowledged.
[ buzzfeed.com ]
Oder wie es der Sicherheitsbeauftragte bei Facebook auf den Punkt bringt:
Nobody of substance at the big companies thinks of algorithms as neutral. Nobody is not aware of the risks.
— Alex Stamos, Chief Security Officer (CSO), Facebook (@alexstamos) October 7, 2017
Jeder kennt das Risiko: Der Algorithmus ist nicht neutral. Software ist nicht neutral, weil Menschen es auch nicht sind.
13.000 Bot-Accounts machten Stimmung für den Brexit und wurden in den Wochen nach dem Referendum von Twitter gelöscht.
http://j.mp/2zypfj7