Mittwochsmedien. In fast drei Vierteln der deutschen TV-Haushalte steht mindestens ein Fernsehgerät, das mit dem Internet verbunden ist, sogenanntes Connected TV. Zuletzt steigt auch die Zahl der Haushalte, die traditionelle Zugangswege wie Antenne, Kabel und Satellit überhaupt nicht mehr nutzen. Trotzdem ist die TV-Nutzung insgesamt seit Jahren rückläufig.
Mit Ausnahme der Corona-Jahre fallen die durchschnittlichen Personenminuten vor der Glotze von 225 im Jahr 2011 auf nunmehr unter 200 Minuten im Jahr 2022. Der Niedergang der Fernsehnutzung ist kontinuierlich. 2023 schauen die Menschen mehr als eine halbe Stunde weniger fern als noch zehn Jahre zuvor.
Die Fernsehnutzung verschiebt sich immer mehr vom Linearen ins Digitale. Vielfältige digitale Angebote, Geräte und Ausspielwege beschleunigen diese Entwicklung. Insbesondere das jüngere Publikum nutzt eine breite Palette der digitalen Angebote: Bei den unter 30-Jährigen entfallen bereits 78 Prozent auf die zeitsouveräne Bewegtbildnutzung über das Internet, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 49 Prozent. In den Altersgruppen ab 50 Jahren überwiegt nach wie vor die lineare TV-Nutzung.
Doch es ist keine fünf Jahre her: 2019, da waren Streaming-Dienste ein echtes Schnäppchen. Apple TV Plus war kostenlos, wenn Du was von Apple gekauft hast. Disney Plus kam für 4 US-Dollar pro Monat ins Haus. In den USA senkte Hulu seine Preise, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und nicht zuletzt konnte jeder mit allen Freunden auf einem Netflix-Konto alles anschauen.
Diese Zeiten sind nun vorbei. In diesem Jahr haben alle großen Streaming-Anbieter – Netflix, Hulu, Disney Plus, Max, Apple TV Plus, Paramount Plus und Peacock – ihre Preise angehoben. Der teuerste Tarif von Netflix überschreitet offiziell die 20-Dollar-Schwelle. Der monatliche Preis für Apple TV+ steigt von 6,99 auf 9,99 Euro. Das sind 43 Prozent mehr. Mehr Inflation geht nicht.