Unterseekabel umspannen den Globus bereits und fast alle grossen und kleinen Meere und Ozeane dieses Planeten sind schon verkabelt. Die mit Google Maps Technologie arbeitenden Seite „Greg’s Cable Map“ gibt einen guten Eindruck von den Glasfasersträngen, die das Internet „weltweit“ machen und damit diese Webseite auch in Übersee sichtbar.
Unterseekabel haben einige natürlichen Feinde. Die wichtigsten davon sind Bootsanker, Fischtrailer und Kabeldiebe. Spezielle Kabelschiffe durchkreuzen die Meere und legen neue Kabel oder reparieren zerrissene oder gebrochene Kabel und defekte Verstärker. Dabei ist eine Präzision auf hoher See bei Wellengang nötig, der eine echte Herausforderung darstellt. Mehrere tausend einzelne 9 µm dünne Fasern unter Zeitdruck zu verschweissen, während sich der Kollege wegen der Schaukelei an der Reling übergibt und dabei keinen µm abzuweichen und keine Fasern zu vertauschen ist das täglich Brot der Ingenieure auf Kabelschiffen.
Dank der Klimaveränderung sind nun neue Wege der Schifffahrt und auch für Unterseekabel frei. Die Nord-West-Passage durch das Arktische Meer will die Firma Arctic Link für ein Kabel von Japan nach England nutzen und so Tokyo mit London, einem der grössten und wichtigsten Internetknoten in Europa verbinden. Das Kabel an der Nordküste Kanadas wird aus mehreren Teilstrecken bestehen, auch arktische Regionen versorgen und eines der Teilstücke wird das längste durchgehende Kabel der Welt werden. Die Passage ist nur von Ende August bis Anfang Oktober eisfrei. Und auch in dieser Zeit ist man vor Eisbergen, Eisschollen etc. nicht sicher. Für das Projekt müssen also eissichere Schiffe zu Kabelschiffen umgebaut werden. Dazu kommt, dass Eisberge sich auf ihren Wanderungen einige Meter in den Ozeanboden graben können und so Kabel gefährden. Dafür kommen Anker und Fischernetze deutlich seltener in den nördlichen Meeren vor. Eine Verkürzung der Paketlaufzeit von 230 ms. auf 168 ms. zwischen London und Tokyo sind die Mühen offenbar wert. Oder wie es Chris Carobene, Manager bei TE SubCom sagt: „Ice is just another risk our industry has to manage.“
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