News of the World +++. Von der sanktionierten App RT News dringen nur noch die Push-Nachrichten durch: Das Schicksal des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ist unklar, nachdem ein Hubschrauberunfall in der bergigen Grenzregion zwischen Aserbaidschan und dem Iran gemeldet wurde.
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Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Raisi galt als aussichtsreicher Nachfolgekandidat des gesundheitlich angeschlagenen Ajatollah Chamenei. Es ist nicht zu erwarten, dass – so die Analyse bei der Tagesschau – der Tod des iranischen Präsidenten das Land in eine neue Krise stürzen wird. Ebrahim Raisi, der wie Ajatollah Ali Chamenei aus der ostiranischen Stadt Maschad kam und (auch deshalb) dem geistlichen Führer sehr nahestand, dürfte mit allen Ehren der Islamischen Republik offiziell betrauert und zu Grabe getragen werden.
Andere Medien wie etwa theatlantic.com stellen die Frage, wem würde der Tod von Ebrahim Raisi nützen, und gehen von einem erbitterten Machtkampf im Iran aus.
Meiner Einschätzung nach kann dieses kurze Machtvakuum, wenn innerhalb von 50 Tagen Präsidentschaftswahlen stattfinden werden, bei denen ein erzkonservativer, streng islamistischer und rigider Nachfolger gewählt wird, vielleicht Hamas und Hisbollah abschneiden von Nachschub und Unterstützung. Und auch im Iran bleibt die Situation angespannt, denn die Mehrheit der iranischen Bevölkerung würde – wenn sie es denn könnte – die Islamische Republik abschaffen wollen. Die innenpolitische Situation im Iran wird also so schnell nicht zur Ruhe kommen. Darin liegt eine große Chance.
Raisi war zuerst Generalstaatsanwalt Teherans, später Vize-Justizchef und schließlich Generalstaatsanwalt des Iran. An seinen Händen klebt viel Blut. Allein im Zusammenhang mit den Unruhen nachdem Sicherheitskräfte im Herbst 2022 zahlreiche junge Frauen getötet hatten, die sich weigerten ihre Haare zu verhüllen, wurden 1.000 Menschen hingerichtet und 30.000 inhaftiert.