Cyber-Sicherheit. Der Verfassungsschutz verfolgt eine Spur nach Russland, denn im Deutschen Bundestag ist das gesamte IT-Netz infiziert. Der Cyberangriff auf den Bundestag ist offenbar weitaus umfangreicher als bislang angenommen, wie die Zeitung welt.de aus Sicherheitskreisen erfahren haben will.
„Entwickeln Sie ein positives Verhältnis zu Daten“, sagte die Bundeskanzlerin Angela Merkel beim „Tag des deutschen Familienunternehmens“ am 12. Juni 2015. Denn Daten sind ein Geschäftsmodell. Aber mit der vertrauensvollen Kommunikation im Bundestag ist es nicht weit her, seit vor einem Monat eine Cyberattacke auf den Bundestag entdeckt wurde.
Bundestags-Computer sind Ziel einer mehrtägigen Attacke unbekannter Hacker geworden. Die Hacker hatten Anfang Mai zunächst die Computer einer Fraktion mit einem sogenannten Trojaner infiziert und sich so Zugang zu Administrator-Passwörtern verschafft. Damit sei es ihnen gelungen, ins gesamte Bundestags-Netzwerk einzudringen. Auch Computer von Regierungsmitgliedern sind von dem Angriff betroffen.
Aber der Bundestag bekommt diesen Hackerangriff nicht unter Kontrolle, schreibt sz.de. Denn die Schadsoftware drang tief ein in Netzwerk-Hardware und Router-Firmware. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kommt zu dem Ergebnis, dass das Netz nicht mehr gegen den Angriff verteidigt werden kann und aufgegeben werden muss. Das Parlament muss offenbar sein gesamtes Computernetzwerk neu aufbauen.
Mit dem Neuaufbau soll nach Informationen von faz.net die Telekom-Tochter T-Systems beauftragt werden. Der Aufbau eines neuen Netzes für den Bundestag dauert mindestens ein Jahr.
Diese Cyberparade kommt zur Unzeit: Das Parlament will über eine Neufassung der Vorratsdatenspeicherung abstimmen und kann nicht einmal auf die eigenen Daten aufpassen…
Mit Material von tagesschau.de