An die Genius Bar im Apple Store begibt man sich, wenn das iPhone durch Wasser zu Schaden gekommen ist und der Tipp mit dem Reis nicht wirkt, oder wenn es sonst irgendwie spinnt. Es gibt sogar Menschen, die tragen Mac und Monitor an die Experten-Bar bei Apple. Den Tipp mit dem Reis gibt es am Ende.
Mein iPhone 4 – aus den ersten Produktionswochen von vor zwei Jahren soll der Genius herausfinden – spinnt: Es schaltet das Display aus und reagiert nicht mehr. Erst nachdem es an einen Computer mit iTunes angeschlossen wird, mag es wieder für eine unbestimmbare Zeit funktionieren. Das sieht alles sehr nach Platinen-Fehler aus. Der Genius bestätigt nichts, er fühlt nur mit. Er verstehe den Ärger so kurz nach Ablauf der Zwei-jährigen Garantie und greift in einer der großen Schubladen hinter sich. Dort schlummern in schwarzen Plastik-Boxen iPhones jeder Art. Für zum Beispiel 150 Euro bekommt man ein iPhone 4 mit 8 Gigabyte durchgetauscht. Es hat sogar wieder Garantie für ein halbes Jahr. 4S und Geräte mit mehr Speicher sind entsprechend teurer. Man darf übrigens nicht aufrüsten oder abspecken. Wer mit einem iPhone 4 32 GB kommt, geht mit einem 32-Gigabyte iPhone 4. Modellwechsel zum 4S oder Speicher-Upgrade auf 64 GB sind ausgeschlossen.
Tipp mit dem Reis: Für gewöhnlich lässt sich ein iPhone mit Reis trocknen, wenn es so feucht wurde, dass Siri oder die Sprachassistenz selbständig anspringt oder Musik und Podcast mit Aussetzern spielt. Das geht so: iPhone ans Ladegerät, damit es warm wird. Zusätzlich die Bildschirmhelligkeit auf Maximum und die automatische Sperre ausschalten. So wird es noch wärmer. Damit das iPhone heißläuft, kann man noch die Karten-App starten und sich den aktuellen Aufenthaltsort anzeigen lassen. So vorbereitet steckt man das iPhone in den häuslichen Reisvorrat, dass es von allen Seiten gut mit dem Getreide bedeckt ist. Nach ein paar Stunden ist das iPhone gut durchgetrocknet. Die Feuchtigkeit wird vom Reis aufgenommen. Wer nur Kochbeutel-Reis hat, wird zwei Beutel opfern müssen.
Wurde das iPhone allerdings so nass, dass es ausging, riskiert man weitere Schäden am Gerät, wenn man das Ladekabel einsteckt. Doch auch hier hilft Reis. Nach der ersten Nacht im Reisbad sollte man versuchen, das iPhone einzuschalten. Wenn es anspringt, lässt es sich gut weiter trocknen. Im Zweifelsfall wendet man sich natürlich an die Genius-Bar im Apple Store. Gut, wenn man – wie in Hamburg – zwei Apple-Läden in der Stadt hat.
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