Und wendet sich mit Grausen Die Meinungsforscher wollten es wissen: Ist Internetwerbung tatsächlich so wirkungslos wie es die Flaute am Online-Werbemarkt vermuten lässt? Eine Studie des Institut different in Hannover ergab, dass Internetwerbung ihr Ziel keineswegs verfehlt: Allein die Schaltung von Werbebannern im Internet könne eine Marke etablieren und zum Kaufen eines Produkts animieren. Das freut die werbenden Unternehmen. Bei vielen Internetnutzern löst Onlinewerbung jedoch gemischte Gefühle aus. Ihre Reaktionen reichen von Interesse über Argwohn bis Ärger. Dabei sind nach Meinung von Experten Online-Banner nicht die Zukunft der Internetwerbung. Werbetreibende haben inzwischen mehr Mut zum Experiment: Wie ein Wolkenkratzer erstreckt sich etwa eine hohe Anzeige über den Monitor, Autos fahren quer über die Seite, ein Werbelogo kriecht über das redaktionelle Angebot und Suchmaschinen bieten gesponserte Links an, die sie dem Nutzer neben den herkömmlichen Suchergebnissen präsentieren. Georg Hesse vom Online-Marketing-Service (OMS) in Düsseldorf geht davon aus, dass sich die Internetwerbung den Formen in Zeitung und Fernsehen angleichen wird. Die Anzeigen im Internet werden tendenziell größer, um mehr Informationsbotschaften unterzubringen. Werbetreibende müssten das Internet als einen Baustein für eine Gesamtkampagne begreifen, so der OMS-Geschäftsführer. So könne zum Beispiel ein Lebensmittelhändler am Samstag im Internet auf die Sonderangebote am Wochenanfang hinweisen, die am Montag erneut in der Tageszeitung beworben werden. Wie bei großen Sportübertragungen im Fernsehen könnte auch im Netz eine Brauerei die Berichterstattung über ein Autorennen oder ein Fußballspiel sponsern. So positiv beurteilt jedoch nicht die ganze Internetgemeinde die Onlin! ewerbung. Mancher Nutzer ist einfach genervt – insbesondere dann, wenn er gerade das zehnte aufspringende Werbefenster (Pop-Up) weggeklickt hat. Diese Gemütslage haben Softwareentwickler bereits als Geschäftsfeld entdeckt und bieten Programme an, die Werbebanner ausschalten: Filtersoftware wie Webwasher oder Guidescope lassen nicht nur die blinkenden Banner verschwinden. Sie versprechen auch kürzere Ladezeiten, da für den Aufbau der Seiten geringere Datenmengen übertragen werden müssen. Für Privatanwender sind die Programme kostenlos Werbetreibende müssen im Kampf gegen Webwasher und Co. aber nicht allein auf Appelle an die Nutzer setzen. Gegen die Werbeblocker hat wiederum die Firma Mediabeam aus Ahaus die kombinierte Hard- und Softwarelösung adKEY entwickelt: Wer Werbung heraus filtert, soll auch das werbefinanzierte Angebot nicht mehr sehen können. Manche Nutzer sind wegen der Onlinewerbung nicht nur genervt, sondern auch argwöhnisch: Immer wieder werden Befürchtungen laut, von Werbetreibenden ausspioniert zu werden. Ein Internetbrowser nach den neuesten Standards verhindere jedoch den Zugriff auf die Daten des Rechners, beruhigt der Internet-Experte Mike Hartmann – vorausgesetzt der Nutzer halte seinen Browser immer auf dem aktuellen Stand und schließe Sicherheitslücken, die der jeweilige Browserhersteller auf seinen Webseiten veröffentliche. Für gefährlich hält der Computerfachmann so genannte Spyware – etwa werbefinanzierte Software, die kostenlos zum Herunterladen im Internet bereit steht. Als Gegenleistung müsse der Nutzer Werbung akzeptieren. Leider weiß man nicht genau, was das Programm macht warnt Hartmann.
Weiterführende Informationen
Webwasher
Guidescope
Kommentare sind geschlossen.