Die Deutsche Telekom und der Bezahlsender Premiere übertragen von der kommenden Saison an gemeinsam die Spiele der Fußball-Bundesliga live über das Internet. ‚Premiere bleibt im Spiel‘, sagte Premiere-Chef Georg Kofler am Freitag in München. Die Spiele sollen erst einmal über schnelle Breitband-Internetverbindungen ausgestrahlt und über eine Set-top-Box in den Fernseher gebracht werden. Dazu hat die Telekom entsprechende Sublizenzrechte für IPTV an Premiere vergeben. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Premiere. Vermarktung und Verbreitung des IPTV-Angebots erfolgt unter dem Dach von T-Online. Das komplette Premiere-Paket ist ab August Bestandteil des T-Online Angebotes T-Home.
Über die Set-Top Box, einem innovativen Mediareceiver, der an den Fernseher angeschlossen wird, kommen neben der Bundesliga dann eine Vielzahl von Fernsehsendern und zusätzlichen Services auf den heimischen TV-Bildschirm.
Offen war zunächst, ob die beiden Unternehmen das Internet-Signal zusätzlich auch über Kabel und Satellit verbreiten wollen. In diesem Fall würden sie zwar eine deutlich größere Kundschaft erreichen, sich jedoch mit der DFL anlegen. Der Kicker-Dachverband hat nach Bekanntgabe der neuen Allianz erneut bekräftigt, daß aus seiner Sicht nur der Pay-TV-Anbieter Arena Bundesliga-Spiele live via Kabel und Satellit ausstrahlen darf. Die Internet-Rechte der Telekom seien mit der geplanten Zusammenarbeit mit dem bisherigen Rechteinhaber und Arena-Konkurrenten Premiere bei schnellen Internet-Leitungen erschöpft. Die Kooperation bei IPTV sei aber rechtens.
Arena gibt sich angesichts des Bündnisses gelassen. ‚Es hat sich nichts geändert: Wer Bundesliga live über Kabel und Satellit im Fernsehen sehen will, bekommt das Angebot nur bei Arena‘, sagte Arena-Manager Dejan Jocic.
Premierehatte im vergangenen Jahr das Wettbieten um die Pay-TV-Rechte an der Bundesliga verloren. Die Spiele sind in den kommenden drei Jahren beim neuen Bezahlsender Arena zu sehen. Premiere will nun aber durch die Hintertüre zumindest einen Teil seiner Kunden mit Bundesliga versorgen.
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