News of the World – Über den Wolken: Am Dienstag ( 24.3 ) stürzte ein Airbus A320-200 der deutschen Fluglinie Germanwings in den französischen Alpen ab. Nordöstlich von Marseille verlor das Flugzeug mit der Kennung D-AIPX der Lufthansa-Tochter Germanwings schnell an Höhe und zerschellte an einem felsigen Berghang. 144 Passagiere und 6 Crew-Mitglieder befanden sich auf dem Flug 4U-9525 von Barcelona nach Düsseldorf.
Crash: Germanwings A320 near Barcelonnette on Mar 24th 2015, first officer alone in cockpit, initiated rapid descent, aircraft impacted terrain
[ avherald.com ]
Es gibt keine Überlebenden. Denn ein realer Flugzeug-Absturz hat mit der sterilen Sicherheits-Belehrungskarte in der Sitztasche nichts zu tun. Das Flugzeug zerschellte in rund 1670 Metern Höhe an Felsen. Das größte Teil ist ein Stück Bordwand, auf dem Teile der Kennung D-AIPX zu erkennen sind. Der bereits gefundene Stimmenrekorder wurde ausgewertet. Vom zweiten Flugschreiber wurde bislang lediglich ein Bruchstück der Abdeckung gefunden.
Auf der Suche nach der Ursache gehen die Medien über Leichen. Aber Lufthansa-Chef Carsten Spohr verhält sich aufrecht im Mediengewitter nach der Katastrophe von Flug 4U-9525.
Ein Flugzeug ist komplizierte Technik, die von Menschen bedient wird.
Ich halte sämtliche Schlüsse zur Absturzursache für verfrüht. Meistens sind es mehrere Gründe. So schickte der Bordcomputer einen Lufthansa Airbus A321 auf dem Flug LH-1829 von Bilbao nach München in den Sinkflug, weil Sensoren vereist waren.
Die Nachrichtenlage:
Germanwings Pilot was locked out of Cockpit before Crash in France
Französische Staatsanwaltschaft bestätigt: Copilot brachte Airbus zum Absturz
Germanwings-Copilot hatte schwere psychosomatische Erkrankung, war also depressiv
Diskussion: Soll man den Namen des Copiloten Andreas Lubitz (27) aus Montabaur nennen sollen dürfen?
Emma: Mehr Pilotinnen könnten mehr Sicherheit bringen
Airbus-Absturz: Gesundheitszustand des Copiloten im Fokus
Dieser tragische Zwischenfall führt vor, dass nach einfachen Regeln von Ursache und Wirkung – möglichst gradlinig kausal – ein Grund gesucht wird. Dabei wird unterstellt, dass wenn Andreas L. seine tägliche Portion Anti-Depressiva genommen hätte, das nicht passiert wäre. Das ist sicherlich eine viel zu einfache Erklärung. Als ob man Depression mit Medikamenten oder Krankschreibung in den Griff kriegen könnte.
Schuld ist der deutsche Datenschutz, so time.com. Denn ein Arbeitgeber erfährt nie den Grund einer Krankmeldung, die beim Copiloten von Flug 4U-9525 wohl für den Tag des Fluges vorgelegen hat. So konnte er seine Dienst-Unfähigkeit verheimlichen und sich selbst damit seine hoffnungslose Lage bestätigen.
Schuld ist auch der terroristische Generalverdacht, unter den Flugreisende im Nachgang von 911 gestellt sind. Das Luftfahrtmagazin Austrian Wings hatte bereits im Mai des vergangenen Jahres – übrigens auf Anregung von Piloten selbst – vor dem potentiell tödlichen Risiko der hermetisch verriegelten Cockpittüren gewarnt.
Es sind mehrere Umstände, die un-glücklich oder zufällig ineinander greifen. Es gibt mehr als einen Grund.