Showcars und Software. Zweifelsohne steht die Automobilindustrie vor einschneidenden Veränderungen. Neue Marken treten mit innovativen Konzepten auf, aber trotzdem scheitert Fisker, weil es nicht bereit gewesen ist, ein Autounternehmen zu sein. Das Problem bestand jedoch nicht darin, sich beim renommierten Automobilzulieferer Magna ein Elektro-SUV wie den Fisker Ocean bauen zu lassen, sondern dass das Unternehmen nicht in der Lage war, alle Probleme zu bewältigen, die auftreten, wenn ein Unternehmen ein Auto auf die Straße bringt. [ tc ]
Auf der anderen Seite gelingt es den europäischen Traditionsmarken, die wie Mercedes und Opel seit mehr als 125 Jahren auf dem Markt sind, nicht, das Auto der Zukunft, ein Software Defined Vehicle (SDV) auf vier Räder zu stellen. Ausgerechnet im Leitmarkt für Elektromobilität klappt das schlecht, so eine Wirtschaftszeitung. Denn Autohersteller und Tech-Konzerne beanspruchen in der SDV-Entwicklung die Hoheit über die Softwarearchitektur, weswegen sich die Zulieferer vor allem auf die sogenannte Softwareintegration zurückgezogen haben. Auch die ist wichtig, denn Fahrzeugkomponenten für Fahrerassistenzsysteme unterschiedlicher Herkunft müssen mit ihrer Software und dem Zentralrechner reibungslos und in Echtzeit kommunizieren können – egal ob Autohersteller oder Tech-Hersteller sie beisteuern. Die Softwarearchitektur um den Autocomputer herum wird für die Branche zum zentralen Erfolgsfaktor, doch die Software-Illusion der deutschen Autozulieferer löst sich in Wohlgefallen auf. [ hb ]
Ein ganz konkretes Problem tut sich auf in der Wartung von Hybriden. Die Industrie behauptet immer wieder, diese Fahrzeuge vereinen die Vorteile von Verbrenner und E-Auto, doch im Alltag kommen eher beide Nachteile zusammen. So gibt es eine gehörige Diskrepanz zwischen ausgewiesenen und tatsächliche Verbräuchen und dazu noch teure Reparaturen, wenn Komponenten wie der Akku im elektrischen Antriebsstrang getauscht werden muss. Einem Bericht zufolge kostet ein verbrauchtes Batteriepaket in einem sechs Jahre altem BMW 530e (2018) satte 11.000 Euro. Dabei hat das Fahrzeug bislang nur 150.000 Kilometer zurückgelegt und der Akku ist mit nur 9 kWh Speichervermögen vergleichsweise klein und ineffizient.