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Filemaker 10 – Evolution der Datenbank-Oberfläche

Filemaker veröffentlicht seine relationale Datenbank nun in der runden zehnten Version. Beim Start fällt vor allem eine willkommene Neuigkeit auf, denn der Hersteller hat – endlich – die Oberfläche modernisiert und an Mac OS X 10.5 angepasst. Ansonsten sollen vor allem die neuen Script Triggers und ein Maiversand via SMPT Lust auf ein Upgrade machen.

Oberfläche und Layout
Eines kann man Filemaker nicht vorwerfen, nämlich blinden Aktionismus. So hat es bis Version 10 gedauert, bis der Hersteller die im Prinzip seit der ersten Version nur leicht veränderte Oberfläche generalüberholt und den „klassischen“ OS 9-Look gegen die Aqua-Optik von Mac OS X 10.5 austauscht.

Die Seitenleiste ist nach oben gewandert und lässt sich vom Anwender anpassen – was man vorher als Teil des Layouts im Kopfbereich anlegen musste, ist nun sofort verfügbar, zeigt sich konsistent und übersichtlicher. Die Layoutfunktionen blendet das Programm dann ein, wenn man sie braucht, die Werkzeugleisten sind weggefallen und lediglich zwei freischwebende Paletten sind übrig geblieben: Anordnen und Ausrichten.

Mit der Oberfläche hat Filemaker auch die Vorlagen modernisiert und zusätzliche jene aus der Einsteiger-Datenbank Bento übernommen – die Datensätze und Layouts kann man nun in der großen Datenbank übernehmen, umgekehrt existiert dieser Weg nicht.

Auf der Suche
Im oberen Balken findet man die neue Suche, unter dem Lupen-Symbol fällt das kleine Dreieck auf – mit einem langen Mausklick öffnet FileMaker ein neues Menü, das die letzten Suchanfragen speichert. Man kann Suchanfragen auch selbst sichern und diese anschließend bearbeiten sowie das Menü löschen.

Script-Trigger
Die vielleicht wichtigste Funktions-Erweiterung in Filemaker 10 Pro sind Script-Trigger, mit denen man die Datenbank wesentlich dynamischer programmieren kann – sobald man ein Objekt auswäjlt,, ändert, speichert, verlässt oder mit eine Taste drückt kann man FileMaker anweisen, ein Script auszuführen. Aktivieren lassen sich Script-Trigger beim Blättern und/oder im Such-Modus. Die Funktion kann man zum Beispiel einsetzen, um nach der Eingabe im letzten Feld gleich den nächsten Datensatz anlegen zu lassen.

Eine Frage der Konsistenz
Gedanken hat sich der Hersteller um die Wiederherstellung von korrupten Datenbanken gemacht – das Ergebnis ist eine Konsistenzprüfung sowie eine Logdatei, die fehlerhafte Datensätze protokolliert. Damit soll es dem Anwender möglich sein, Schritt für Schritt eine beschädigte Datenbank zu retten.

Kleinigkeiten: Schrift, Feld-Tabulatoren, Mailversand und anderes
Eine kleine Änderung, die aber Zeit sparen kann: Im Schriftmenü sind nun die häufig gebrauchten Größen 11 und 13 Punkt direkt verfügbar. Ein Ärgernis in den Versionen vor 10 betrifft dagegen die Tabulatorreihenfolge, die sich bei einer Änderung nun automatisch anpasst. Listiger ist der Listenmodus (Layoutansicht) geworden, nun lassen sich an dieser Stelle auch direkt Änderungen am Datensatz vornehmen – sobald man das geänderte Feld verlässt, sortiert die Datenbank die Liste neu.

Für Webshops dagegen interessant ist der Mailversand direkt aus der Datenbank via SMTP – mit Hilfe der neuen Script Trigger kann man nun eine automatische Bestellbestätigung realisieren. FileMaker speichert weiterhin im FP7-Format, als Importfunktion hat der Hersteller Excel 2007-Dateien hinzugefügt.

Filemaker Server
Auch Filemaker Server hat dazu gelernt: Den Im- und Export zum Server kann man nun mit Skripten lösen, der Hersteller hat den PHP Site-Assistenten verbessert. Der Datenbank-Verfizierungstest lässt sich automatisch planen und Filemaker Server verfügt über einen neuen Datenbank-Logviewer. Die große Lösung FileMaker Server 10 Advanced unterstützt nun bis zu 999 gleichzeitige Verbindungen, vier Mal mehr als FileMaker Server 10 – was sich der Hersteller durch einen gestiegenen Einstiegspreis der Software honorieren lässt. Neben der Möglichkeit, die Datenbank sofort online zu stellen (Instant Web Publishing), zeichnet die Advanced-Ausgabe auch eine ODBC/JDBC-Unterstützung gegenüber der normalen Server-Variante aus. Mit dieser lassen sich Filemaker-Datenbanken auch über das Netzwerk im ODBC/JDBC-Format zur Verfügung stellen.

Lücken und Wünsche
Einige Anwenderwünsche bleiben unerfüllt. So kann man nach wie vor nur bis zu elf Layouts pro Datensatz ausdrucken, der Import von Apples Numbers sowie ein vCard-Support sind noch nicht vorhanden. Auf der Wunschliste steht ferner eine SSL-Verschlüssung sowie eine iPhone-Runtime-Version, um Datenbanken direkt als Applikation umzusetzen. Bisher bietet der Hersteller lediglich das mit 54,99 Euro nicht ganz billige FMTouch an, das eine Verbindung zur eigenen Filemaker-Datenbank herstellt und den Anwender Datensätze auch unterwegs ändern lässt. Allerdings ist die Synchronisation derzeit nur über WLAN im eigenen Netzwerk möglich, was den Anwendungsbereich beschneidet.

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Preise und Verfügbarkeit
Filemaker Pro 10 kostet rund 415 Euro, das Upgrade knapp 250 Euro. Die Advanced-Version schlägt mit 595 Euro zu Buche, das Upgrade kostet hier 356 Euro. Für die Server-Variante berechnet Filemaker 1190 Euro, 715 Euro für das Upgrade, Filemaker Server 10 Advanced kostet 3390 Euro, das Upgrade ist für 2034 Euro zu haben. Die Datenbank ist in allen (Sprach)-Versionen ab sofort verfügbar.

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