Abgasbetrug in Altona. Zehn Tage später als zunächst geplant aber immer noch als Premiere in Deutschland belegt Hamburg zwei Streckenabschnitte auf den Straßen Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße mit Fahrverboten für ältere Dieselfahrzeuge. In den gesperrten Abschnitten liegen Messstationen des Luftmessnetzes.
Da jedoch die Fahrverbote mit zahlreichen Ausnahmen verwässert sind und da zusätzliche Verkehre auf den Ausweichrouten entstehen, darf die Maßnahme sehr wohl als Fortsetzung des Abgasbetrugs in Altona bezeichnet werden. Denn zu besserer Luftqualität und somit zum Gesundheitsschutz der Bürger werden diese Verbote nicht beitragen.
Zudem verhindern Bundesregierung und Verkehrsministerium die Einführung einer blauen Euro-6-Plakette, mit der das Fahrverbot für die Polizei leichter kontrollierbar wäre, obwohl Politiker ansonsten stets auf Seiten der Polizei stehen. Das grenzt an Schizophrenie, weil nämlich die mangelnde Kontrolle im Kraftfahrtbundesamt den Abgasbetrug der Automobilindustrie erst ermöglichte. Wären die Fahrzeuge so sauber, wie Normen und Gesetze es vorschreiben, dann hätten wir keine Probleme mit der Luftqualität.
Denn im Gegensatz zu Tempo-30-Zonen, in denen keine Verkehrsverstöße stattfinden, wenn das Tempo nicht kontrolliert wird, messen die Luftmessstationen vom Umweltamt täglich und sie messen auch schlechte Luft, wenn die Fahrverbote nicht befolgt werden.
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