#twittwoch im Netz. Das Bild von Anas Modamani mit Kanzlerin Merkel wird bei Facebook für fremdenfeindliche und falsche Äußerungen genutzt. Der aus Syrien geflüchtete machte 2015 ein Selfie mit Angela Merkel. Dieses Bild wird jetzt jedoch benutzt um ihn als Terroristen zu bezeichnen. In einem Prozess gegen Facebook möchte er erwirken, dass dieses Bild nicht mehr bei Facebook verbreitet werden kann – auch nicht in Montagen [ spiegel.de ].
In welchem Ausmaß muss Facebook selbst tätig werden, um unzulässige Inhalte von seiner Plattform zu tilgen? Diese Frage beschäftigte nun eine Zivilkammer des Landgerichts Würzburg. […] Über die Unzulässigkeit der Beiträge herrscht Einigkeit, Facebook entfernte die ursprünglichen Posts. Anas M. will aber erreichen, dass Facebook von sich aus auch alle Posts, die den rechtswidrigen Inhalt teilen, finden und löschen muss. Üblicherweise prüft und löscht das Online-Netzwerk aber nur konkret gemeldete Beiträge [ tagesschau.de ].
Technisch könnte man sehr wohl Bild-Filter nutzen, wie sie etwa zur Blockade von Pornografie genutzt werden, doch das möchte Facebook nicht, weil der Dienst dann einen Präzedenz-Fall hätte, der Begehrlichkeiten zur weitreichenden Zensur wecken würde, und das ohne die drohende Fake-News-Verschärfungen. Das ist kein rein deutsches Phänomen. Auch in UK wünscht man die Kennzeichnung von Fake News. Facebook möchte nämlich nicht wie ein Medien-Unternehmen behandelt werden mit der Pflicht zur Gegendarstellung und anderen Umständen. Das Urteil wird am 7. März erwartet und könnte das Geschäftsmodell von Facebook in Europa in Frage stellen.
Am 1. Februar 2017 gab Facebook sein Jahresergebnis für 2016 bekannt [ fb.com ]. Die Werbeeinnahmen wuchsen von 2015 um 57 Prozent und von 17 Milliarden auf 26,88 Milliarden US-Dollar. 8,6 Milliarden US-Dollar entfallen auf das letzte Quartal. Die Steigerung hier: 53 Prozent.
Der Quartalsumsatz liegt bei 8,8 Milliarden und der Jahresumsatz bei 27,6 Milliarden. Verdoppelt wurde der operative Gewinn vor Steuern auf 12,4 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Steuerquote beträgt 18 Prozent.
Umgerechnet auf den einzelnen Nutzer macht Facebook im vierten Quartal 2016 mit jeden Nutzer einen Umsatz von 4,70 US-Dollar und einen Gewinn von 2,45 US-Dollar. Dafür ist Facebook für Dich als Nutzer kostenlos. Künftig möchte Facebook Video-Episoden ausspielen und die Nutzer länger an sich binden – auch mit einer Facebook Video App auf Apple TV. Spätestens dann dürfte Facebook ein Medienunternehmen sein [ wsj.com ]:
The goal that we have for the product experience is to make it so that when people want to watch videos or want to keep up to date with what’s going on with their favorite show, or what’s going on with a public figure that they want to follow, that they can come to Facebook and go to a place knowing that that’s going to show them all the content that they’re interested in. That’s a pretty different intent than why people come to Facebook today. … The experience is designed to deliver on that promise — [that] you want to watch videos, you want to keep up with the content that you watch episodically week over week. This is going to be the place where you go to do that.
[ Mark Zuckerberg, Facebook ( recode.net ) ]
Einige Aktionäre sind mit der Führung des Unternehmens und vor allem mit CEO Mark Zuckerberg nicht zufrieden [ finanzen.net ].
Unzufrieden sind Nutzer auch bei Twitter. Insbesondere mit der Art und Weise wie mit Hatespeech umgegangen wird. Dafür darf man sich jetzt sogenannte Search-Widgets anlegen, in denen sich Beträge von blockierten oder ausgeblendeten Nutzern ausblenden lassen. Das läuft derzeit nur im Web soll aber auch in die Apps für iOS und Android eingebaut werden [ twitter.com ].
Zwei Abgänge hat Twitter zu beklagen. Jeffrey Siminoff, verantwortlich für Personalangelegenheiten als Gleichstellungsbeauftragter – VP of diversity and inclusion – geht zum Monatsende. Die Chefin der Personalabteilung Renee Atwood ist bereits gegangen. Sie kam im August 2016 von Uber. Siminoff kam 2015 von Apple [ techcrunch.com, @jmsSanFran ].
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